Neue Sanktionsinitiative: Merz und EU drängen USA zu härteren Maßnahmen gegen Russland
Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Beginn des G7-Gipfels in Kanada einen deutlichen Appell an US-Präsident Donald Trump gerichtet. In einem Versuch, den transatlantischen Schulterschluss gegen Russland zu erneuern, forderte Merz die Vereinigten Staaten auf, sich einer neuen EU-Initiative zur Verschärfung der Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Unter seiner Führung strebt die EU an, durch verstärkten wirtschaftlichen Druck Bewegung in die festgefahrene Verhandlungssituation zwischen Russland und der Ukraine zu bringen.
Ein wesentlicher Bestandteil des EU-Vorstoßes ist die Reduzierung des Preisdeckels für russisches Öl von 60 auf 45 US-Dollar pro Barrel. Dieser Schritt zielt vor allem darauf ab, den Einfluss des russischen Energie- und Bankensektors weiter einzuschränken – ein Sektor, der als wirtschaftliches Rückgrat der russischen Staatsführung gilt. Seit dem Amtsantritt der aktuellen US-Regierung unter Präsident Trump gab es keine neuen Sanktionsmaßnahmen gegen Russland mehr, was Merz dazu bewogen hat, erneut die Initiative zu ergreifen und in persönlicher Ansprache die Unterstützung der USA zu erbitten.
Bereits zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ähnliche Forderungen an die Vereinigten Staaten gerichtet. In einer Pressekonferenz betonte sie, dass ein erhöhtes Maß an Druck vonnöten sei, um Russland zu einem Einlenken im Ukraine-Konflikt zu bewegen. Die Strategie der EU bleibt klar: Mit Unterstützung der G7-Staaten das ökonomische Korsett um Russland enger schnüren und eine Öffnung der festgefahrenen politischen Fronten erzwingen.