Neue Runde im Tauziehen um DB Cargo-Strategie
Im Seilziehen um die Neuorientierung des Schienenlogistik-Schwergewichts DB Cargo zeichnet sich eine Fortsetzung der Dialogbereitschaft ab. Nach einem aufsehenerregenden Krisentreffen ist nun die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen der Unternehmensleitung und den Vertretern der Belegschaft geplant. Kristian Loroch, stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), wies darauf hin, dass diese Verhandlungen schon bald anberaumt werden sollen. Interessant dabei: Die Präsenz der Cargo-Chefin Sigrid Nikutta scheint limitiert zu sein. 'Sie wird nicht die Hauptverantwortliche in diesen Gesprächen sein', hebt Loroch hervor.
Dieses Szenario entspannt sich vor dem Hintergrund eines Treffens zwischen Gewerkschaftsmitgliedern und Konzernchef Richard Lutz, in dem über die Herausforderungen bei der Sicherheit der Mitarbeiter während sportlicher Großveranstaltungen und die finanziellen Engpässe bei DB Cargo diskutiert wurde. Der Fokus liegt dabei auf den Einsparabsichten der Bahn, die eine Auslagerung bestimmter Güterverkehrssegmente an Tochtergesellschaften beinhaltet, wo andere Tarifverhältnisse gelten würden – eine Entwicklung, die bei der Belegschaft Sorge um den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze schürt.
Die Verhandlungsfronten sind verhärtet. DB Cargo beschuldigt die Gewerkschaft, lediglich den eigenen Mitgliederbestand sichern zu wollen, während die EVG und Betriebsräte eine strikte Opposition gegen die Pläne der Geschäftsleitung aufrechterhalten. Der Deutsche Bahn-Konzern selbst hielt sich mit Bestätigungen oder Stellungnahmen zu den neuen Verhandlungsgesprächen zunächst zurück. Es bleibt abzuwarten, ob die kommenden Gespräche eine Lösung bringen können, die sowohl wirtschaftliche Belange als auch die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt. (eulerpool-AFX)