Militärischer Schlag auf stillgelegtes Krankenhaus heizt Konflikt im Gazastreifen an
In einem unerwarteten militärischen Manöver hat die israelische Armee ein seit längerem außer Betrieb genommenes Krankenhaus im Gazastreifen zerstört. Das Türkisch-Palästinensische Freundschaftskrankenhaus in Nezarim war einst von einer türkischen Regierungsorganisation erbaut und finanziert worden, bevor es nun offenbar von der Hamas als strategische Einrichtung zweckentfremdet genutzt wurde.
Laut einem Sprecher der israelischen Streitkräfte beherbergten die Räumlichkeiten der Klinik in jüngster Zeit Hamas-Kader und dienten als "Terror-Infrastruktur". In der Aktion wurde eine Gruppe von Hamas-Mitgliedern durch einen Luftangriff getroffen, so die offizielle Darstellung. Internetvideos werfen jedoch die Frage auf, ob das Gebäude nicht vielmehr durch eine kontrollierte Sprengung dem Erdboden gleichgemacht wurde, wie die "Times of Israel" berichtet.
Ungeachtet der Umstände schwelen die Spannungen weiter, nachdem israelische Militärkräfte das rund um den Nezarim-Korridor gelegene Gebiet, das den Gazastreifen teilt, wieder besetzt haben. Nach der kürzlich gescheiterten Waffenruhe hatte Israel seine Truppen zunächst zurückgezogen.
Das Krankenhaus steht seit mehr als einem Jahr leer und wurde zeitweise sogar vom israelischen Militär selbst als Basis genutzt. Die Zerstörung der einstmals als Symbol für Zusammenarbeit konzipierten medizinischen Einrichtung verdeutlicht die Komplexität und die anhaltende Volatilität im andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hamas.