MFE droht Pro Sieben: Spaltung oder Kampf?

Der italienische Großaktionär MFE fordert eine Neuausrichtung von Pro Sieben Sat 1, weg von Nebengeschäften hin zum Entertainment-Kern.
MFE zieht die Zügel an: Ohne Abspaltung droht Pro Sieben eine unsichere Zukunft. Der Konzern steht vor einer Zerreißprobe.

Drängen auf Abspaltung

Der italienische Medienriese Media For Europe (MFE) drängt auf eine Aufspaltung des deutschen TV-Konzerns Pro Sieben Sat 1.

Ziel ist es, das Unternehmen von seinen "Randaktivitäten" in den Bereichen E-Commerce und Dating zu trennen, um sich voll auf das lukrative Entertainment-Geschäft zu konzentrieren.

Ein solcher Schritt könnte den Wert der Aktien steigern und die Attraktivität für Investoren erhöhen. Diese Nachricht ließ die Aktien von Pro Sieben Sat 1 kurzzeitig um über 6 Prozent steigen.

Quelle: Eulerpool

Kerngeschäft versus Randaktivitäten

Pro Sieben Sat 1, das unter anderem durch seine Fernsehsendungen und den Streamingdienst Joyn bekannt ist, steht seit Längerem im Fokus von MFE. Der Mailänder Konzern, hinter dem die Familie Berlusconi steht, hält bereits einen bedeutenden Anteil von rund 29 Prozent an Pro Sieben Sat 1 und könnte bei einer weiteren Aufstockung gezwungen sein, ein Übernahmeangebot vorzulegen.

Allerdings betont MFE, dass eine Übernahme nur im Falle einer erfolgreichen Abspaltung der Nicht-Kerngeschäfte in Betracht gezogen wird.

Interne Unterstützung und Zukunftspläne

Interne Stimmen, wie die des Aufsichtsratschefs Andreas Wiele, unterstützen die Forderung nach einem fokussierten Konzernumbau. Das Management hat bereits angedeutet, sich von einigen Geschäftsbereichen trennen zu wollen, wobei ein Verkauf von Flaconi als wahrscheinlich gilt.

Gleichzeitig werden die Weichen für eine mögliche Zukunft ohne die Datingsparte gestellt, auch wenn ein Börsengang derzeit noch nicht ansteht.

Beschleunigung gefordert

MFE macht Druck auf eine beschleunigte Umsetzung dieser Pläne und schlägt vor, einen M&A-Experten in den Aufsichtsrat zu berufen, um die Neuausrichtung voranzutreiben. Währenddessen zeigen die "Randaktivitäten" positive finanzielle Entwicklungen, was die Entscheidung, sich von ihnen zu trennen, nicht einfacher macht.

Die Diskussion um die Aufspaltung von Pro Sieben Sat 1 und die Zukunft des Konzerns erfolgt vor dem Hintergrund eines schwierigen Werbemarktes und interner Umstrukturierungen, die bereits zur Ankündigung von Personalabbau geführt haben.

Die Hauptversammlung am 30. April wird zeigen, ob MFEs Vorschläge auf fruchtbaren Boden fallen und welche Richtung Pro Sieben Sat 1 in Zukunft einschlagen wird.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 23.03.2024 · 10:00 Uhr
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