Lufthansa-Personal erhält Gehaltsplus: Tariffrieden bis 2026 gesichert
Entspannung im deutschen Luftverkehr: Die Sorgen über mögliche Flugausfälle aufgrund von Streikaktivitäten während der Sommermonate können ad acta gelegt werden. Das Kabinenpersonal der Lufthansa und die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) haben sich auf die Eckdaten eines neuen Gehaltsvertrags geeinigt, der bis Ende 2026 Gültigkeit besitzt und damit für einen langfristigen Tariffrieden sorgt.
Die fast 19.000 Mitarbeitenden im Kabinenbereich dürfen sich über Gehaltserhöhungen freuen, die sich in drei Schritten vollziehen und letztlich ein Gesamtplus von 17,4 Prozent inklusive Zinseszins ergeben. Darüber hinaus wurden neben einer Anpassung diverser Zulagen auch eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro ausgehandelt, deren Auszahlung beim nächstmöglichen Termin erfolgen soll. Die Zustimmung durch eine erneute Urabstimmung der Ufo-Mitglieder steht noch aus.
Vom neuen Vertrag profitieren die Angestellten bereits ab diesem Jahr mit einer Gehaltserhöhung von 8 Prozent zum 1. Mai, gefolgt von einem Plus von 5 Prozent zum 1. März 2025 und einer dritten Tariferhöhung um weitere 3,5 Prozent zum 1. März 2026. Ufo hat im Zuge der Einigung zugesichert, nach Vertragsende für einen Zeitraum von drei Monaten von Streikaufrufen abzusehen.
Nachdem die Ufo im März noch durch Arbeitsniederlegung den Betrieb der Fluggesellschaft beeinträchtigte, wurde über die Osterfeiertage bereits von weiteren Streikmaßnahmen abgesehen und die Verhandlungen führten zu der jetzigen Vereinbarung. Diese wurde bereits von den zuständigen Gremien der Gewerkschaft und des Unternehmens gebilligt.
Unbeeinflusst von diesem Tarifabschluss bleiben jedoch die Angestellten der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. Hier gibt es laut Ufo zwar Fortschritte in separaten Verhandlungen, allerdings noch keine abschließenden Vereinbarungen. Insbesondere bei Discover hoffen Flugpersonal und Piloten auf die Durchsetzung erster Tarifverträge.
Schon vor den Feiertagen hatten Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi im Zuge einer Schlichtung den Tarifkonflikt für das Bodenpersonal beigelegt, der von einer überwältigenden Mehrheit der Verdi-Mitglieder angenommen wurde. Und auch für die Luftsicherheitskräfte an den deutschen Flughäfen konnte zuletzt über eine Schlichtung ein Ausgleich gefunden werden. Nach Phasen wiederkehrender Streiks, die den Luftverkehr erheblich beeinflussten, scheint nun eine Phase der Beruhigung anzubrechen. (eulerpool-AFX)
