Literaturfest Hay legt Sponsoring von Baillie Gifford ad acta

In einem bemerkenswerten Schritt hat das renommierte Hay Festival die Beendigung seiner Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor Baillie Gifford verkündet. Die aufkeimende Kritik und darauf folgenden Rückzüge mehrerer Künstler und Sprecher, die die Verbindungen des Edinburgher Vermögensverwalters sowohl zu israelischen Unternehmen als auch zur fossilen Brennstoffindustrie bemängelten, führten zu diesem Schritt. Das Hay Festival wird für seine offene Diskussionskultur und den Meinungsaustausch geschätzt, und so betonte die Geschäftsführerin Julie Finch die Wichtigkeit, die Unabhängigkeit und Freiheit der Veranstaltung zu gewährleisten. Mit dem finanziellen Rückzug werden in diesem Jahr voraussichtlich 130.000 Pfund an Fördergeldern fehlen, dennoch bleibt die Integrität der Bühne das erklärte Hauptziel der Organisatoren. Baillie Gifford, bekannt für seine Unterstützung diverser UK-Literaturfestivals und als Namensgeber des Baillie Gifford Preises für Sachbücher, ist ebenfalls ein aktiver Investor in Nachhaltigkeit und Technologie. Mit bedeutenden Beteiligungen an Unternehmen wie Tesla und Northvolt unterstreicht der Vermögensverwalter seinen Anspruch, den Übergang zu sauberer Energie voranzutreiben. Doch die Nähe zu klimapolitisch und gesellschaftlich umstrittenen Investitionen hat zu einer wachsenden Abwehrhaltung seitens Umweltaktivisten und Teilnehmern geführt. So hatte bereits Greta Thunberg ihre Teilnahme am Edinburgh International Book Festival aus Protest zurückgezogen, gefolgt von weiteren Autoren, die sich gegen das als "Greenwashing" kritisierte Engagement aussprachen. Auch ein offener Brief der Lobbygruppe Fossil Free Books forderte Baillie Gifford auf, sich von Investitionen in fossile Brennstoffe und von Unternehmen zurückzuziehen, die von der israelischen Besatzung und dem Vorwurf des Genozids profitieren. Baillie Gifford wehrt sich gegen die Vorwürfe und stellt klar, dass die Investitionen in Technologieunternehmen wie Amazon, Nvidia und Meta, zu deren Geschäftsaktivitäten in Israel, im Vergleich zu ihren Gesamtgeschäften minimal seien. Weiterhin weist der Vermögensverwalter darauf hin, dass er lediglich ein geringfügiger Aktieninhaber bei Firmen wie Airbnb, Booking Holdings und Cemex sei, die in den besetzten palästinensischen Gebieten operieren, und betont, dass deren Geschäfte dort nur einen kleinen Teil des Gesamtunternehmens ausmachen. Das Hay Festival setzte dennoch ein klares Zeichen für ethische Werte und Unabhängigkeit, und unterstreicht, dass komplexe politische und wirtschaftliche Herausforderungen den Dialog und die Debatte mehr denn je erfordern. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 24.05.2024 · 21:00 Uhr
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