Lebenserwartung in Deutschland hinkt hinterher: Handlungsbedarf bei Herz-Kreislauf-Prävention

In einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung wird die Bundesrepublik zum Nachzügler in puncto Lebenserwartung innerhalb Westeuropas erklärt. Die Analyse, welche die Entwicklungen in der Sterblichkeit über Jahrzehnte hinweg verfolgte, offenbart eine zunehmend klaffende Lücke zwischen Deutschland und seinen westeuropäischen Nachbarn. Im Jahr 2000 lag Deutschland lediglich 0,7 Jahre unter dem westeuropäischen Durchschnitt, doch bis zum Jahr 2022 dehnte sich dieser Abstand auf 1,7 Jahre aus. Ein Wendepunkt in dieser Tendenz wird zu Beginn des neuen Jahrtausends verortet.

Interessanterweise gelang es Ostdeutschland nach der Wende, seinen Rückstand gegenüber dem Westen des Landes und den anderen westeuropäischen Staaten bemerkenswert zu schmälern, was teilweise auf Investitionen im Gesundheitsbereich zurückgeführt wird. Gleichwohl haben seit der Jahrhundertwende sowohl die östlichen als auch die westlichen Bundesländer im Vergleich zu den Nachbarländern an Boden verloren.

Die Studie, die insgesamt 15 westeuropäische Länder einbezog, darunter auch die Schweiz und Großbritannien, identifiziert unterschiedliche Beiträge verschiedener Altersgruppen zu dem wachsenden Rückstand. Bei deutschen Frauen ist es vor allem die Altersgruppe ab 75 Jahren, die eine höhere Sterblichkeit aufweist; bei den Männern sind es insbesondere die 55- bis 74-Jährigen.

Als eine zentrale Ursache für diesen Trend identifizieren die Wissenschaftler eine überdurchschnittliche Sterblichkeitsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen im höheren Alter. So wies Deutschland im Vergleichsjahr 2015 zusammen mit Österreich den höchsten Anteil an Todesfällen aufgrund dieser Krankheitsart auf – signifikant über dem Durchschnitt. Die niedrigere Krebssterblichkeit relativiert sich durch die damit verbundene höhere Prävalenz von Herzkrankheiten.

Das Fazit einer vorausgehenden Studie aus dem Jahr 2023 bestärkt die Auffahrung, dass Deutschland trotz wirtschaftlicher Stärke und gut ausgestattetem Gesundheitssystem eine geringere Lebenserwartung aufzeigt und unterstreicht damit die relative Bedeutung einer effektiven Prävention und Früherkennung speziell im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Der Forschungsdirektor des BiB, Sebastian Klüsener, mahnt bei der Prävention und Früherkennung eben dieser Leiden zur Tat, ebenso wie in den Bereichen der Tabak- und Alkoholkonsum sowie der Ernährungsaufklärung. Den Autoren zufolge ist eine sofortige Neuausrichtung gesundheitlicher Prioritäten und Investitionen vonnöten, um insbesondere die große Gruppe der Babyboomer für ein gesünderes Altern zu rüsten. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 22.05.2024 · 17:17 Uhr
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