Kontrastreicher Konflikt: Streit um Tesla-Gelände in Grünheide spaltet Gemüter
Die Lage in Grünheide, Heimat des einzigen Tesla-Werks in Europa, bleibt auch Tage nach dem Angriff auf die Stromversorgung des Unternehmens angespannt. Nach der Sabotageaktion, die die Fertigungsstätte des Automobilherstellers Tesla betraf, herrscht in der Region eine verstärkte Verunsicherung. Umweltschützer versammelten sich am Wochenende, um gegen die Expansionsvorhaben von Tesla zu protestieren, während sich gleichzeitig eine Gruppe von Anwohnern zur Bekundung ihrer Solidarität formierte, woraus verbale Streitigkeiten resultierten.
Die Umweltaktivisten, welche sich unter dem Banner "Tesla den Hahn abdrehen" sammelten, fordern die Politik auf, den Erweiterungsplänen des Unternehmens, zu denen ein Güterbahnhof und zusätzliche Logistikflächen gehören, Einhalt zu gebieten. Bezug nehmend auf eine lokale Abstimmung, in der sich die Mehrheit gegen die Tesla-Erweiterung aussprach, erhebt sich ein vielfältiges Bild der Teilnehmerschaft, die mit Forderungen wie "Bäume statt Beton" gegen die "Gigafactory" aufbegehrt.
Demgegenüber versammelten sich Tesla-befürwortende Anwohner, welche für einen Dialog und enge Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen eintreten. Sie sehen im Widerstand gegen Tesla eine Gefahr für den Zusammenhalt der Gemeinde und mahnen zu einem friedvollen Umgang.
Im Schatten dieser Auseinandersetzung stehen die Waldbesetzer, die trotz einer Duldung ihres Camps durch die Polizei bis Mitte März ihre Entschlossenheit bekundeten, keine Räumung zu akzeptieren – in der Hoffnung, den Verkauf des Waldes und das Wasserrecht an Tesla zu blockieren.
Nicht zuletzt hat die Attacke auf die Energieinfrastruktur eine breite Diskussion über die Sicherheit der Energienetze in Deutschland ausgelöst. Der Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastrukturen betont den dringenden Handlungsbedarf und mahnt zu Investitionen in Sicherheitstechnologien wie Kameras und Sensoren an strategisch wichtigen Strommasten. (eulerpool-AFX)