Kommunen in Deutschland treiben Wärmepläne voran: Ein Blick auf Herausforderungen und Erfolge
Immer mehr deutsche Kommunen intensivieren ihre Bemühungen, die gesetzlichen Vorgaben zur Wärmeplanung zu erfüllen. Die jüngste Erhebung des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW) zeigt einen beeindruckenden Fortschritt: Die Anzahl der Kommunen, die mit der Umsetzung ihrer Pläne beschäftigt sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent erhöht. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Kommunen in der Vorbereitungsphase reduziert.
Großstädte sind dazu angehalten, ihre Wärmepläne bis Ende Juni 2026 fertigzustellen, während kleinere Städte und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern bis Juni 2028 Zeit haben. Laut der Umfrage befindet sich rund die Hälfte aller deutschen Kommunen, insbesondere die größeren Städte, bereits in der Planungs- oder Umsetzungsphase. Diese Vorgaben resultieren aus dem neuen Wärmeplanungsgesetz des Bundes, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat.
Ein zentraler Aspekt der Wärmeplanung ist die Verbesserung der Bestandsbauten. Hausbesitzer sollen erfahren, ob sie an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden können oder ob individuelle dezentrale Lösungen, wie beispielsweise Wärmepumpen, notwendig sind. Allerdings stellt die Kommunikation mit allen Betroffenen für viele Kommunen eine erhebliche Herausforderung dar. Der Leiter des KWW, Robert Brückmann, betont die Bedeutung eines kooperativen Ansatzes: Eine umfassende Einbindung aller Beteiligten sei unverzichtbar für den Erfolg der Wärmeplanung und die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Das KWW in Halle, ein Teil der Deutschen Energie-Agentur (dena), spielt eine unterstützende Rolle bei der Erarbeitung der Wärmepläne. Trotz des oft fehlenden Personals und des erhöhten Wissensbedarfs meistern die Kommunen die anstehenden Aufgaben. Brückmann unterstreicht, dass nach einer ersten Einarbeitung die Prozesse reibungsloser ablaufen. Schon vor der praktischen Umsetzung stehen viele Städte jedoch vor wesentlichen Herausforderungen, wie der Finanzierung und der Information der Verbraucher und Bürger.
Als positives Beispiel in der Wärmeplanung wird die Stadt Halle in Sachsen-Anhalt hervorgehoben, wo das KWW seinen Sitz hat. Dort zeigt sich die Bedeutung der frühen und umfassenden Einbindung aller Interessengruppen, auch wenn das Gesetz dies nicht zwingend vorschreibt. Dennoch gibt es deutschlandweit Fälle, in denen Akteure erst spät in den Planungsprozess einbezogen werden, was zu Anpassungsproblemen führen kann.

