Klimaaktivist im Krankenhaus: Der Kampf um politische Aufmerksamkeit fordert seinen Tribut
In einem dramatischen Akt des zivilen Ungehorsams ist Michael Winter, ein Teilnehmer der Klimaschutzaktion 'Hungern bis ihr ehrlich seid', nach langem Hungerstreik im Krankenhaus gelandet. Mit schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen ließ sich der 61-jährige Aktivist am Mittwochabend in eine Münchener Klinik einweisen. Dort wird er stationär betreut, wie die beteiligten Kampagnenmitglieder jüngst verkündeten.
Dieser Zwischenfall ereignete sich nur wenige Stunden, nachdem eine andere Aktivistin des gleichen Protests, die 35-jährige Tin, in Berlin notfallmäßig versorgt und kurzerhand aus der Klinik entlassen wurde. Trotz ihres körperlichen Zustands, hielt Tin an der Entschlossenheit fest, den Hungerstreik fortzuführen. Dies verkündete sie auf einer spontanen Demonstration in der Hauptstadt.
Winter, der bereits vor dem Klinikaufenthalt erschreckend an Gewicht verloren hatte, wird wegen eines schweren Natriummangels behandelt. Ein ehrenamtliches Ärzteteam hatte vorige Woche Bedenken geäußert und signalisiert, die gesundheitliche Betreuung nicht mehr gewährleisten zu können. Seine Weiterführung des Hungerstreiks steht indes in den Sternen.
Im Zentrum des Hungerstreiks steht der Aufruf an Bundeskanzler Olaf Scholz, eine Regierungserklärung hinsichtlich der bedenklich hohen CO2-Konzentration in der Atmosphäre sowie der drohenden Gefahren des Klimawandels abzugeben. Einer Stellungnahme des Regierungssprechers nach, plant Scholz jedoch nicht, auf die Forderungen einzugehen. Die Protestaktion setzt sich fort.
Am 7. März hatte der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick diese Form des Protests gestartet, seitdem beschränkt er sich nach eigenen Aussagen auf Säfte, Elektrolyte und Vitamine. Mittlerweile haben sich vier weitere Demonstranten, darunter Winter und Tin, dem Hungerstreik angeschlossen. (eulerpool-AFX)