Justiz gibt Lkw-Käufern neue Hoffnung: Oberlandesgericht München erzwingt Neuauflage im Milliardenstreit
In einem bemerkenswerten Wendemanöver hat das Oberlandesgericht München eine Neuauflage im juristischen Tauziehen um den größten Schadenersatzprozess gegen das berüchtigte Lkw-Kartell eingeleitet. Das ursprüngliche Urteil, welches vor drei Sommern vom Landgericht München gefällt wurde, wurde aufgrund aktueller Erkenntnisse aufgehoben. Die Neuigkeit verspricht eine Fortsetzung des brisanten Rechtsstreites, der die Lkw-Branche seit Jahren in Atem hält.
Die Ansprüche der Kläger, die sich auf die Anschaffung von rund 70.000 vermeintlich zu überteuerten Preisen verkauften Nutzfahrzeugen beziehen, wandern somit zurück auf die Agenda des Landgerichts. Die Käufer hatten in der vorherigen Instanz eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen, als ihre Sammelklage als teilweise unzulässig und teilweise unbegründet abgewiesen wurde. Das Oberlandesgericht München jedoch sah nun die Lage anders und deutet mit seiner vorsichtigen Wortwahl an, dass der Rechtsstreit noch nicht in der Gesamtheit reif für eine abschließende Entscheidung sei.
Die Klage richtet sich gegen prominente Namen der Schwerlastfahrzeugbranche: MAN, Daimler, Iveco und Volvo/Renault. Sie sehen sich mit Forderungen konfrontiert, die in die Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro summiert werden. Offensichtlich steht die juristische Auseinandersetzung um Preisabsprachen und potenzielle Kartellbildung weiter im Fokus der rechtlichen Betrachtungen, was den involvierten Unternehmen noch eine Weile rechtliche Unwägbarkeiten und mediale Aufmerksamkeit bescheren dürfte. (eulerpool-AFX)