Julius Bär Gruppe setzt auf attraktive Dividendenrendite, doch Nachhaltigkeit bleibt Fragzeichen
Die Julius Bär Gruppe, eine feste Größe im Finanzsektor, überrascht ihre Anleger mit der Ankündigung einer Dividendenzahlung von 2,60 CHF pro Aktie, die am 17. April erfolgen soll. Die daraus resultierende Dividendenrendite von 5,1% liegt schmeichelhaft über dem Branchendurchschnitt und mag Investoren durchaus zum Lächeln bringen.
In der Welt der Dividenden gilt jedoch nicht nur die Höhe als Maßstab des Erfolgs, sondern ebenso deren Beständigkeit. Trotz einer beeindruckenden Historie von konstanten Dividendenzahlungen in den letzten 10 Jahren gibt der jüngste Geschäftsbericht Anlass zur Sorge: Die Erträge der Julius Bär Gruppe waren nicht ausreichend, um die Ausschüttung zu decken, was die Zukunftsfähigkeit der aktuellen Dividendenpolitik in Frage stellt.
Stellt man jedoch die Prognosen mit ein, zeigt sich ein Silberstreif am Horizont: Es wird ein Wachstum des Gewinns je Aktie (EPS) um fulminante 176,3% innerhalb der kommenden drei Jahre erwartet. Analysten gehen sogar davon aus, dass das Ausschüttungsverhältnis auf moderate 51% sinken könnte, was die Gemüter bezüglich der Dividendenzuverlässigkeit durchaus beruhigen könnte.
Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre offenbart, dass die Dividende recht dynamisch gewachsen ist. Von bescheidenen 0,60 CHF im Jahr 2014 katapultierte sich die Zahlung auf aktuelle 2,60 CHF, was eine jährliche Wachstumsrate von etwa 16% bedeutet. Eine beachtliche Leistung ohne nennenswerte Einbrüche in der Zwischenzeit.
Doch dürfen wir die Augen nicht vor den Herausforderungen verschließen. So musste die Julius Bär Gruppe in den vergangenen fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Abnahme des EPS von 8,1% verkraften. Sollte sich diese Tendenz fortsetzen, könnte die Entscheidung, die Dividende zu kürzen oder gar auszusetzen, zu einem ernsten Szenario werden.
Zusammengefasst behalten wir eine gewisse Vorsicht bei der Dividendenpolitik der Julius Bär Gruppe, da trotz einer stabilen Vergangenheit, die hohen Ausschüttungsquoten auf Dauer nicht durchzuhalten sein könnten. Für Einkommensorientierte Anleger ist die Julius Bär Gruppe derzeit vielleicht eine fragwürdige Wahl.
Marktbewegungen bezeugen die Wertschätzung einer konstanten Dividendenpolitik gegenüber einer schwankenden. Es gibt allerdings noch weitere Aspekte, die Anleger in ihre Analysen einbeziehen sollten. Dazu gehören beispielsweise die zwei Warnsignale, die wir bei der Julius Bär Gruppe identifiziert haben und die es zu beachten gilt. (eulerpool-AFX)