Japan kämpft mit Wirtschaftsschrumpfung zu Jahresbeginn
Die konjunkturelle Flaute hat Japan im ersten Quartal des laufenden Jahres fest im Griff. Aktuelle Zahlen der Regierung beleuchten ein wirtschaftliches Schrumpfen von 2,0 Prozent auf Jahresbasis, womit die Performance stärker abnahm als von Marktexperten prognostiziert. Eine Nicht-Berücksichtigung der Annualisierung, wie sie in Europa Standard ist, manifestiert den Rückgang mit einem halben Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal.
Nachdem die Wirtschaft Japans bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres keine Stärke zeigen konnte, markiert das aktuelle Resultat eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Unsicherheit. Nach einer Kontraktion im dritten Quartal 2023 blieb im Schlussquartal des Jahres das Wachstum aus - entgegen den initial erwarteten leichten Zuwächsen.
Der Rückgang fand seinen Ursprung vor allem in den sinkenden Konsumausgaben der privaten Haushalte sowie in den reduzierten Investitionstätigkeiten der Unternehmen. Auch der für das exportorientierte Land üblicherweise robuste Außenhandel konnte nicht als Wachstumsmotor fungieren, sondern trug vielmehr zur Belastung bei.
Die Daten liefern womöglich Rückenwind für die zurückhaltende Geldpolitik der japanischen Zentralbank. Erst im März hatte sie eine dezente Zinsanpassung nach oben vorgenommen - die erste nach einer 17-jährigen Periode sehr lockerer geldpolitischer Ausrichtung. Dieser Schritt reflektierte unter anderem die steigenden Löhne und Gehälter, die eine langanhaltende Belebung der sonst schwachbrüstigen Inflation versprechen könnten. Obwohl das Wachstumspotenzial Japans prinzipiell nicht als schwach einzuschätzen ist, zeichnet sich die ökonomische Entwicklung durch eine ausgeprägte Volatilität aus. (eulerpool-AFX)