Israel verharrt im Konflikt – UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet
Inmitten der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag Israels verdeutlichte Premierminister Benjamin Netanjahu die Fortdauer des bewaffneten Konflikts mit der Hamas im Gazastreifen. Eine Armeeoffensive gegen die islamistische Organisation ging weiter, während in einer dramatischen Wendung der Kämpfe die Vereinten Nationen den Tod eines ihrer Mitarbeiter verkündeten. Laut UN-Sprecher kam dieser auf dem Weg zu medizinischer Hilfe durch einen gezielten Angriff ums Leben, während ein zweiter verletzt wurde. Details wurden jedoch nicht bekanntgegeben. Parallel dazu wirkte der Echo des Krieges nach, als in Tel Aviv geschätzte 100.000 Demonstranten anlässlich des Unabhängigkeitstages das Schicksal von 132 Geiseln thematisierten, die in Gaza festgehalten werden. Der Ruf nach ihrer Freilassung wurde laut, zugleich richteten sich Proteste gegen die Regierung Netanjahu und die stockenden Verhandlungen über eine Waffenruhe. Ein Sprecher der Demonstration kritisierte dabei, dass die Regierung kein Recht habe, über den 'Preis' der Rückkehr der Geiseln zu debattieren. Indes setzen arabische Vermittler ihre Hoffnungen in neue Gespräche zur Entschärfung des Konfliktes. Nach einem erfolglosen Vermittlungsversuch in Kairo sollen weitere Verhandlungen in Doha erfolgen. Israel und die Hamas verhandeln nicht direkt, daher agieren Ägypten, Katar und die USA als Vermittler. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in Gaza, besonders um die Stadt Rafah, haben eine massive Fluchtbewegung ausgelöst. Laut UN-Angaben haben fast 360.000 Menschen die umkämpfte Stadt verlassen. Die USA äußerten sich gegen eine Bodenoffensive, während sich Israel der Vernichtung der verbliebenen Hamas-Bataillone annähert. US-Außenminister Antony Blinken erörterte die Ablehnung der Behauptungen, Israel begehe einen Völkermord, und betonte die Wichtigkeit des Zivilistenschutzes. Die Tragweite des Konflikts, ausgelöst durch ein Massaker der Hamas am 7. Oktober, wo 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln genommen wurden, bleibt unbestritten. Während die Hamas die Zahl der palästinensischen Opfer mit über 35.000 angibt, wird international Israels Vorgehen kritisch gesehen. Auf der zentralen Zeremonie zum Soldatengedenktag bekräftigte Netanjahu den Krieg als eine existenzielle Auseinandersetzung für Israels Zukunft und dessen Unabhängigkeit. Verteidigungsminister Joav Galant sah in einem Sieg eines langanhaltenden Krieges die Weichenstellung für Israels kommende Jahrzehnte und bekräftigte das Ziel, die Macht der Hamas zu brechen. (eulerpool-AFX)