Inflationserwartungen steigen - Verbraucher sehen Preisanstieg von 4,0 Prozent
Die Verbraucher in der Eurozone erwarten einen deutlichen Anstieg der Inflation. Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen sie damit, dass die Preise in einem Jahr um 4,0 Prozent steigen werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 0,5 Prozentpunkte. Die Inflationserwartungen für einen Zeitraum von drei Jahren liegen hingegen unverändert bei 2,5 Prozent.
Die Verbraucherprognosen liegen damit teilweise deutlich über dem von der EZB angestrebten Inflationsziel von zwei Prozent. Allerdings waren die Erwartungen im letzten Jahr, während des russischen Kriegs gegen die Ukraine, noch weitaus höher. In den letzten Monaten ist die Inflation jedoch tendenziell gesunken.
Auch die tatsächliche Inflationsrate ist in den vergangenen Monaten gesunken. Im Oktober wurde sie laut erster Schätzungen auf 2,9 Prozent festgelegt - im Vergleich zu über 10 Prozent im Jahr 2022. Die EZB hat in ihrem Bemühen, die hohe Teuerungsrate einzudämmen, seit Mitte 2022 ihre Leitzinsen deutlich erhöht. Allerdings hat sie aufgrund gesunkener Inflationsraten vorerst keine weiteren Anpassungen vorgenommen.
Die Verbraucher wurden von der EZB auch nach ihrer persönlichen Wahrnehmung der Inflation befragt. Dabei gaben sie an, dass die gefühlte Inflation bei 8,0 Prozent liegt - im Vergleich zu 7,9 Prozent zuvor.
Die Umfrage zur Verbrauchererwartung ("Consumer Expectations Survey") wird monatlich durchgeführt. Etwa 14.000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Belgien werden befragt. Diese Länder repräsentieren etwa 85 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung in der Eurozone. Die Inflationserwartungen spielen eine entscheidende Rolle für die Geldpolitik der EZB. (eulerpool-AFX)