Hoffnung oder Druckmittel? Hamas veröffentlicht neues Video mit israelischen Geiseln
In einem neulich von der islamistischen Hamas veröffentlichten Video, das am vergangenen Samstagabend die öffentliche Aufmerksamkeit erlangte, richten zwei gefangengenommene Israelis einen Appell an die israelische Regierung, indem sie für einen Austausch plädieren, der ihre Freilassung herbeiführen soll. Das Video, dessen Datum nicht verifizierbar ist, zeigt einen der Männer, der angibt, bereits 202 Tage in der Hand der Hamas zu sein – bei der Ermittlung dieses Samstags waren seit dem bekannten Entführungsdatum, dem 7. Oktober, 204 Tage vergangen.
Das Schicksal der Gefangenen und die Bedingungen, unter denen das Video gedreht wurde – ob aus freiem Willen oder unter Zwang – bleiben in der Schwebe. Die besondere Tragik liegt in den persönlichen Worten eines Mannes, der sein Bedauern äußert, dieses Jahr das traditionelle Familienfest Pessach nicht feiern zu können.
Ein zusätzlicher Aspekt ist der Aufruf des zweiten Geisels, der nach Aussagen israelischer Medien auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, zu weiteren Demonstrationen in Israel. In Städten wie Tel Aviv und Jerusalem sollten demnach die Proteste für die Freilassung der Verschleppten fortgeführt werden, mit neuen Kundgebungen, die für den selben Abend geplant waren.
Solche Videobotschaften sind nicht neu im Strategierepertoire der Hamas. Israelischen Behörden zufolge stellen sie einen Akt des Psychoterrors gegenüber den Angehörigen der Geiseln dar. Im politischen Schachspiel um Macht und menschliche Schicksale bleibt der Ausgang solcher öffentlichkeitswirksamen Appelle oftmals im Ungewissen, während Familien auf die Rückkehr ihrer Liebsten hoffen. (eulerpool-AFX)