Hitzewelle in Mexiko: Dutzende Brüllaffen fallen extremen Temperaturen zum Opfer
In den Wäldern Südmexikos deutet ein trauriges Phänomen auf die wachsenden Gefahren hin, die extreme Wetterbedingungen für die Tierwelt darstellen. Der Biologe Gilberto Pozo, der in einem kleinen Waldgebiet in Cunduacán tätig ist, wurde Zeuge, wie zwei Mantelbrüllaffen leblos aus den Bäumen fielen. Trotz sofortiger medizinischer Behandlung überlebten die dehydrierten Tiere nicht. Ursprünglich ging Pozo, der für die Naturschutzorganisation Cobius arbeitet, von einer Rauchvergiftung durch nahegelegene Brandrodungen aus.
Jedoch häufen sich bei anhaltenden Temperaturen von über 38 Grad Celsius die Fälle verendeter Affen. So wurden stellenweise Gruppen von mehr als zehn toten Brüllaffen gefunden, die Anzeichen von Austrocknung aufwiesen. Bislang wurden in den südmexikanischen Bundesstaaten Tabasco und Chiapas insgesamt 147 tote Affen gemeldet.
Die gestiegenen Temperaturen könnten in Kombination mit weiteren Faktoren, wie etwa Waldbränden, Entwaldung und Abholzung, die Lebensbedingungen der Tiere verschärft haben. Sie sind in immer kleinere Gebiete mit mangelnder Bewaldung, geringen Nahrungsvorkommen und Wasserquellen abgedrängt worden. Wissenschaftler, die den Todesfällen nachgehen, haben pathogene Ursachen noch nicht abschließend ausgeschlossen. Allerdings konnte bei einer kürzlich durchgeführten Obduktion eines der Affen weder Influenza, einschließlich Vogelgrippe, noch COVID-19 festgestellt werden. 'Die Tiere senden uns eine Warnung, denn sie sind Wächter des Ökosystems', betont Dr. Pozo. 'Geht es ihnen schlecht, bedeutet das, dass etwas im Argen liegt.'
Der Tod der Brüllaffen ist nicht das einzige alarmierende Signal: Wissenschaftler verzeichneten kürzlich ein Massensterben von Amazonasdelfinen sowie eine Massenbleiche von Korallenriffen weltweit – weitere Zeugen des globalen Temperaturanstiegs und seiner Auswirkungen. (eulerpool-AFX)