Hintergrund: Nur die SPD punktet in ganz Berlin
Berlin (dpa) - Als einzige Partei hat die SPD bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl konstant gute Ergebnisse in Ost und West erzielt. In den zwölf Wahlbezirken gab es keine großen Ausreißer bei den Sozialdemokraten - im Gegensatz zu allen anderen Parteien.
So kam die CDU (Gesamtergebnis 23,4 Prozent) im Osten auf 14,2 und im Westen auf 29,5 Prozent. Im links-alternativen Szenebezirk Friedrichshain-Kreuzberg landete sie bei gerade einmal 8,4 Prozent - in Reinickendorf dagegen bei 38,4 Prozent. Das ist zwar das beste Bezirksergebnis aller Parteien bei der Wahl, dafür blieben die Christdemokraten in der Hälfte der Bezirke unter 20 Prozent.
Wo die CDU schwächelt, liegen die Stärken der Grünen: Sie bekamen in Friedrichshain-Kreuzberg 30,2 Prozent der Stimmen. Dafür gab es in Marzahn-Hellersdorf (5,6 Prozent) und Lichtenberg (7,6) nur einstellige Werte. Insgesamt steht auch die Öko-Partei im Westen mit 20,4 Prozent deutlich besser da als im Osten (13,5 Prozent). In ganz Berlin erreichten die Grünen 17,6 Prozent.
Genau umgekehrt sieht das Bild bei der Linken aus: Während sie im Osten auf 22,6 Prozent der Stimmen kam, machten im Westen gerade einmal 4,3 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei ihr (Berlin: 11,7 Prozent). Auch die Piratenpartei kommt im Osten etwas besser an: 10,1 Prozent der Stimmen holte sie hier, verglichen mit 8,1 Prozent im Westen (Berlin: 8,9). Ihr bestes Resultat holte sie mit 14,7 Prozent in Friedrichshain-Kreuzberg.
Der SPD fehlen zwar Ausreißer nach oben - dafür hat sie aber keine echten Schwachstellen. Das schlechteste Ergebnis fuhr sie in der Grünen-Hochburg Friedrichshain-Kreuzberg mit 23,9 Prozent ein, den Bestwert gab es mit 31,7 Prozent in Spandau. Zwischen den Ergebnissen in Ost (28,8) und West (28,0) liegt nicht einmal ein Prozentpunkt.
Einen Wehrmutstropfen gab es für Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) aber doch: Er verlor sein Direktmandat im Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf knapp an den CDU-Kandidaten Claudio Jupe.