Hintergrund: Kinderbetreuung in Deutschland
Im Jahr 2007 lag die Betreuungsquote bundesweit bei 15,5 Prozent - allerdings bei einem deutlichen Ost-West-Gefälle.
Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg brachten es 2007 auf 52,7, 44,9 beziehungsweise 44,8 Prozent. Schlusslichter im Ländervergleich waren Niedersachsen mit 9,2 und Nordrhein-Westfalen mit 9,4 Prozent. In einigen westdeutschen Kommunen wird sogar nur für 5 Prozent der Kleinkinder ein Platz angeboten.
Im vergangenen Jahr konnte die Betreuungsquote nach Angaben des Bundesfamilienministeriums auf 18 Prozent erhöht werden. Die alten Bundesländer holten etwas auf und schufen in diesem Zeitraum knapp 30 000 zusätzliche Plätze.
Die Kosten für einen Krippen-Platz sind in der Regel nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt. Diese variieren stark zwischen den Kommunen und können im Einzelfall 2500 Euro und mehr pro Jahr betragen. Die Stadt Heilbronn verzichtet dagegen seit Januar 2008 komplett auf das Kassieren von Kita-Gebühren. In anderen Orten werden Geringverdiener davon befreit oder bekommen zumindest einen Rabatt.
Das am 16. Dezember 2008 in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz (KiföG) brachte den bisher umfangreichsten Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland auf den Weg. Bis 2013 soll es im Bundesdurchschnitt für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz geben.
Zudem erwirbt in diesem Jahr jedes Kind mit seinem ersten Geburtstag einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Kita oder bei einer Tagesmutter. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Angebot auf 750 000 Platze erhöht werden. Bund, Länder und Kommunen geben dafür zusammen zwölf Milliarden Euro aus.