Hintergrund: Die dramatische Euro-Krise

Berlin (dpa) - Die Euro-Schuldenkrise erschüttert Europa: Regierungen treten ab, Staaten geraten an den Rand der Pleite. Im Mai 2010 EU spannt die EU einen ersten Schirm.

10.05.2010: Die EU richtet zur Rettung von Euro-Staaten den Fonds EFSF (European Financial Stability Facility) ein. Insgesamt könnten daraus im Notfall 750 Milliarden Euro Kredite fließen, geknüpft an strenge Bedingungen zur Haushaltssanierung.

18.10. Die EU-Staaten verständigen sich im Grundsatz auf einen strengeren Stabilitätspakt. Strafen für Defizitsünder sollen «quasi-automatisch» kommen können, auch der Strafumfang wird ausgeweitet. Die EU soll auch die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern untersuchen.

16.12. Die Unruhe der Finanzmärkte ist immer dramatischer. Die EU-Staats- und Regierungschefs beschließen einen dauerhaften Auffangschirm. Der ESM soll 2013 den EFSF ersetzen. Dazu wird der EU-Vertrag geändert.

11.02.2011 Bundesbank-Präsident Axel Weber kündigt seinen Rücktritt an. Er hatte sich in der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Kritik am Ankauf von Staatsanleihen nicht durchsetzen können.

23.03. Portugals Regierungschef José Sócrates tritt zurück, nachdem das Parlament ein Sparpaket seiner Regierung abgelehnt hat.

08.04. Die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) setzen ein Rettungspaket für Portugal in Gang. Volumen: 78 Milliarden Euro.

20.06. Die EU-Finanzminister beschließen die Ausweitung des EFSF. Deutschlands Garantie-Anteil steigt von 123 auf 211 Milliarden Euro.

02.07. Die Euro-Finanzminister geben 12 Milliarden Euro an Griechenland frei.

21.07. Die Chefs der Euro-Länder einigen sich bei einem Krisengipfel auf ein neues Hilfspaket für Griechenland. Umfang: 109 Milliarden Euro.

23.-27.10. Nach einem EU-Doppelgipfel steht ein Paket gegen die Krise: Athens Schulden werden um 50 Prozent gekappt. Das 109-Milliarden-Programm wird modifiziert. Nun soll es zusätzliche öffentliche Hilfen von 100 Milliarden Euro geben, plus Garantien von 30 Milliarden Euro.

26.10. Der Bundestag gibt grünes Licht für einen stärkeren EFSF. Das Bundesverfassungsgericht kippt aber das deutsche Zustimmungsverfahren: Die Rechte des Bundestags dürften nicht nur von einem Gremium aus neun Abgeordneten wahrgenommen werden.

06.11. In Athen soll eine Übergangsregierung gebildet werden. Das frühere EZB-Ratsmitglied Lucas Papademos wird neuer Regierungschef.

12.11. In Italien tritt Silvio Berlusconi zurück. Die neue Regierung Mario Montis erreicht im Parlament die Billigung ihres Sparprogramms.

20.11. Spaniens Sozialisten werden bei einer vorgezogenen Wahl abgewählt, die konservative Volkspartei (PP) siegt.

23.11. Die EU-Kommission schlägt Eurobonds - gemeinsame europäische Schuldscheine - vor. Die Bundesregierung lehnt das ab.

29.11. Die Schlagkraft des EFSF soll nach dem Willen der Euro-Finanzminister mindestens verdreifacht werden.

30.11. Zunehmende Spannungen im europäischen Bankensystem. Die EZB und die Notenbanken der USA und weiterer Staaten greifen abgestimmt in den Geldmarkt ein. Ziel: mehr Geld für das Welt-Finanzsystem.

08./09.12. Die EZB senkt die Zinsen auf das Rekordtief von 1,0 Prozent. Später zeigt der Stresstest: Europas Banken fehlen 114,7 Milliarden Euro. Der EU-Gipfel vereinbart einen Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin - London trägt ihn aber nicht mit.

13.01.2012 Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit von neun Euroländern herab, darunter Frankreich. Auch der EFSF verliert sein Top-Rating.

27.01.2012 Zwei Wochen danach verteilt auch die Ratingagentur Fitch schlechte Noten. Fünf Euroländer sind betroffen. Italien, Spanien und Slowenien fallen um zwei Stufen, bei Belgien und Zypern senkt die Agentur die Kreditwürdigkeit um eine Stufe.

29.01.2012 Nach wochenlangem Tauziehen besteht immer noch keine Einigkeit über den nur allgemein vereinbarten Schuldenschnitt für Griechenland.

EU / Finanzen / Gipfel
29.01.2012 · 21:34 Uhr
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