Herausforderungen im Studierendenleben – Wohnungsknappheit und finanzielle Sorgen
Mit dem Beginn des neuen Sommersemesters hebt das Deutsche Studierendenwerk die Alarmglocke über die bedrückende finanzielle und wohnwirtschaftliche Lage einer signifikanten Anzahl von Studierenden in Deutschland. Laut Aussage der DSW-Präsidentin Beate A. Schücking sind etwa ein Drittel der Studierenden mit weniger als 800 Euro monatlichem Budget in eine Risikozone gerutscht. Vor allem die Wohnsituation habe sich für den akademischen Nachwuchs dramatisch zugespitzt. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum gleicht mittlerweile einer Odyssee; besonders Wohngemeinschaften, traditionell eine Domäne studentischen Lebens, sind rar und teuer geworden.
Erst jüngst veröffentlichte Daten des Moses Mendelssohn Instituts bestätigen diese Misere: Der durchschnittliche Preis für ein WG-Zimmer erreicht mittlerweile 479 Euro im Monat, und somit übersteigt der Wohnkostenanteil den im Bafög vorgesehenen Betrag von 360 Euro deutlich. Dabei soll gerade das Bafög Studierende finanziell unterstützen, die nicht bei ihren Eltern leben. Die angedachte Reform des Bundeskabinetts, die momentan auf ihren Durchgang durch das parlamentarische Prozedere wartet, wird von der DSW und anderen Kritikern als nicht ausreichend bemängelt. Obwohl die geplanten Maßnahmen eine einmalige Startförderung von 1000 Euro für bedürftige Studienanfänger vorsehen, bleiben die grundlegenden Bafög-Sätze unverändert – und das trotz einer Inflationsrate, die die letztjährige Erhöhung von 5,75 Prozent zunichtemacht hat.
Vor diesem Hintergrund drängt Schücking auf eine substanzielle Erhöhung der Förderbeträge und fordert den Ausbau des studentischen Wohnheimplatzangebotes, um den steigenden Anforderungen und Nöten studierender Menschen gerecht zu werden und um Bildungschancen unabhängig vom finanziellen Hintergrund zu ermöglichen. (eulerpool-AFX)