Globaler Schulterschluss für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
Auf der Weltklimakonferenz in Belém, Brasilien, setzt sich Deutschland zusammen mit einer Koalition von etwa 80 Staaten für einen klaren Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle ein. Bundesumweltminister Carsten Schneider betonte die Dringlichkeit, sich von fossilen Energieträgern zu lösen, und plädierte für einen gerechten und inklusiven Übergang. Er hob hervor, dass zahlreiche „europäische Freunde“ die Initiative unterstützen und richtete einen expliziten Appell an die brasilianische Präsidentschaft der COP30, diese Anliegen in den finalen Beschlusstexten zu berücksichtigen.
Das Mammuttreffen von rund 200 Staaten soll diesen Freitagabend enden, doch Verlängerungen sind seit Jahren übliche Praxis. Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist kein neues Thema; die UN-Klimakonferenz in Dubai verabschiedete bereits vor zwei Jahren einen entsprechenden Beschluss, jedoch ohne konkrete Zwischenziele. In Belém hat überraschend der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva dieses Thema auf die Agenda gehoben.
Unterstützung kommt von Ländern wie Dänemark, Kolumbien, Großbritannien und Kenia. Ein Verhandlungsbündnis aus 80 Staaten, darunter 39 Inselstaaten (Aosis) und sieben lateinamerikanische sowie karibische Länder (Ailac), beteiligt sich an den Gesprächen. Kenias Klimabotschafter Ali Mohamed betonte die große Dringlichkeit angesichts der Klimakrise und kritisierte reiche Golfstaaten wie Saudi-Arabien, die sich gegen den Ausstiegsplan wehren.
Begleitet wird die Konferenz von dramatischen Wetterereignissen. Die Klimadiplomatin der Marschall-Inseln, Tina Stege, berichtete von verheerenden Stürmen, die die Karibik, Vietnam und die Philippinen heimsuchten und unterstrich die alltägliche Realität von klimabedingten Katastrophen. Immer mehr Staaten arbeiten an konkreten Maßnahmen. Die EU plant, ab 2035 Neuwagen zu verbieten, die klimaschädliches CO2 ausstoßen. Bereits zugelassene Fahrzeuge bleiben erlaubt, doch das Ziel soll noch vor Ende des Jahres überprüft werden.

