Generalmajor unter Betrugsverdacht - Moskaus Militärjurisprudenz in Aktion
Inmitten des zunehmenden Drucks auf das russische Militär entfaltet sich ein neues Kapitel: Der Generalmajor Iwan Popow, ehemaliger Kommandeur der 58. Armee und bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der Kriegsführung in der Ukraine, wurde jüngst festgenommen. Ihm wird Betrug vorgeworfen; konkret soll er Hilfsgüter seiner Einheit im Werte von rund einer Million Euro veruntreut und verkauft haben. Dies wurde durch staatliche Medien unter Bezugnahme auf sicherheitsnahe Quellen publik.
Das Verfahren fand vor einem Militärgericht in Moskau statt, wo der Vorwurf des Betrugs in besonders großem Ausmaß im Raum steht. Popow, der die Invasion der Ukraine nie rechtlich anzweifelte, jedoch nach schweren Verlusten eine Rotation der Kampftruppen erwirkte, fiel bereits zuvor in Ungnade. Seinen Posten räumte er nachdem Generalstabschef Wladimir Gerassimow ihn als "Panikmacher" diffamiert und seine Entlassung herbeigeführt hatte.
Diese Wendung zeigt die strenge Disziplin und Intoleranz des russischen Militärs gegenüber internen Kritikern. Popow's Engagement im Ukraine-Krieg, insbesondere bei der Einnahme der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol, und seine spätere Forderung nach umsichtiger Kriegsführung scheinen seine Karriere nicht gerettet zu haben. Ob die Verhaftung auch als Warnsignal an andere Offiziere dient, bleibt abzuwarten. (eulerpool-AFX)