Gegen Autoposer: In Genf wird am ersten Lärmblitzer der Welt gearbeitet
Rund sechzig Prozent der Einwohner in Genf haben mit Lärm in der Nachbarschaft zu kämpfen. Oftmals ist dafür der Straßenverkehr verantwortlich. Besonders problematisch in diesem Zusammenhang sind aufgemotzte Fahrzeuge, die auch noch mit quietschenden Reifen losfahren. Das Parlament des Kantons Genf will der Polizei nun aber ein Hilfsmittel gegen diese Unsitte an die Hand geben. Deshalb wurde die Regierung beauftragt, einen Lärmblitzer zu entwickeln. Dieser soll im Prinzip genau so funktionieren wie auch die bekannten Radarfallen für zu hohe Geschwindigkeiten. Besonders oft betroffene Stellen können so überwacht werden, was im Idealfall zu einer Beruhigung der Situation führt. Bisher sind aber noch keine entsprechenden Geräte auf dem Markt.
Traktoren und Nutzfahrzeuge sollen nicht belangt werden
Dies hat vor allem mit einer Schwierigkeit zu tun: Der Lärmblitzer muss nämlich nicht nur eine zu hohe Lärmbelästigung feststellen, sondern auch noch die Quelle eindeutig identifizieren. Denn nur dann können auch Strafen verhängt werden. Außerdem existiert bisher in Genf noch keine feste Obergrenze für die zulässige Lärmbelästigung. Dieser Umstand lässt sich durch den Gesetzgeber aber relativ einfach ändern. Diskutiert werden muss zuvor allerdings noch über gewisse Ausnahmeregelungen. Traktoren beispielsweise sind von Natur aus deutlich lauter als normale Autos, sollen vom Lärmblitzer aber natürlich nicht erfasst werden. Die Parlamentsabgeordneten gehen davon aus, dass eine Entwicklungsdauer von zwei bis vier Jahren nötig sein wird, um ein entsprechendes Gerät zum Einsatz zu bringen.
Das Problem ist auch in Deutschland bekannt
Unterstützt wird die Aktion von der Lärmliga Schweiz. Diese macht sich schon seit längerem für eine Obergrenze von 80 Dezibel für Autos und Motorräder stark. Wer mit seinem Familienauto durch die Innenstadt fährt, hätte dann nichts zu befürchten: Bei normaler Fahrweise wird der Grenzwert deutlich unterschritten. Auch in Deutschland gibt es viele Menschen, die sich einen Lärmblitzer wünschen würden. Gerade entlang beliebter Routen für Motorradfahrer ist die Lärmbelästigung an sonnigen Tagen ein großes Problem. Bisher kann die Polizei dem Problem aber nur durch Präsenz vor Ort entgegen wirken und hat oftmals Problem, den konkreten Verstoß nachzuweisen. Eine Lösung wie in Genf könnte daher mittelfristig auch hierzulande ein Thema werden.
Via: Nordbayern