GDL beschließt Streik gegen Deutsche Bahn: Tarifverhandlungen eskalieren

Im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) hat die GDL einen Streikbeschluss gefasst. Die GDL plant, zu Arbeitskämpfen aufzurufen, wie ein Gewerkschaftssprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Allerdings wurden keine weiteren Details zu einem möglichen Streik genannt.

Die Vertreter der GDL und der DB hatten vergangene Woche die ersten Verhandlungsrunden für einen neuen Tarifvertrag abgehalten und beschlossen, die Gespräche auf den 16. November zu vertagen. Die Ankündigung des Streikbeschlusses zum jetzigen Zeitpunkt hat bei der Deutschen Bahn Empörung ausgelöst. Martin Seiler, Personalvorstand der DB, äußerte sich dazu wie folgt: "Der Streikbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Unding. Wir haben gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Lokführergewerkschaft vereinbart, wir haben bereits in der Auftaktrunde ein 11-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt."

Die Tarifverhandlungen stehen aufgrund unterschiedlicher Forderungen auf vielen Ebenen vor Herausforderungen. Die GDL fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von 555 Euro pro Monat für die Beschäftigten und eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro. Eine weitere strittige Forderung ist die Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich.

René Weselsky, der Vorsitzende der GDL, hatte in den vergangenen Tagen Kompromissbereitschaft gezeigt, indem er eine schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit andeutete. Die Deutsche Bahn hält eine Arbeitszeitverkürzung jedoch grundsätzlich für nicht realisierbar. Die DB hat ihrerseits beim Verhandlungsauftakt ein Angebot von einer elfprozentigen Gehaltserhöhung über einen Zeitraum von 32 Monaten vorgelegt.

Es ist anzumerken, dass die GDL zwar die kleinere von zwei Gewerkschaften bei der Bahn ist, jedoch viele Lokführer und auch andere Berufsgruppen, wie Zugbegleiter oder Teile der Verwaltung, vertritt. Die DB wendet die Tarifverträge der GDL bisher in 18 von rund 300 Betrieben an und betont, dass nur etwa 10.000 Bahnbeschäftigte von den aktuellen Tarifverhandlungen betroffen sind.

Die Eskalation des Tarifkonflikts zwischen der GDL und der DB könnte zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr führen und sowohl Fahrgäste als auch das Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 15.11.2023 · 04:41 Uhr
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