G7-Bündnis gegen Kohle: Ziellinie 2035 noch fern
Der jüngst von den G7-Nationen gesetzte Meilenstein, Kohle aus ihren Energieversorgungssystemen bis 2035 auszuschließen, ist ein vielversprechendes Signal im Kampf gegen den Klimawandel. Dennoch steht das definitive Aus für den umweltschädlichsten fossilen Brennstoff noch aus. Abseits der ambitionierten Erklärungen offenbart sich bei näherer Betrachtung, dass rund 60 Prozent der Kohlekraftwerke in den G7-Staaten – das entspricht 230 Anlagen – noch immer keinen festen Fahrplan für eine Stilllegung vorweisen können, der dem anvisierten Zeitraum entspricht.
Insbesondere die Vereinigten Staaten stehen vor einer Herausforderung, denn sie verfügen über nahezu die Hälfte aller Kohlekraftwerke der G7-Ländergruppe, mit über 200 Anlagen. Bedenklich ist dabei, dass 120 dieser Kraftwerke noch immer keinen verbindlichen Plan für eine Stilllegung im Einklang mit der Zielsetzung für 2035 haben.
Dabei ist aus wissenschaftlicher Sicht unmissverständlich klar: Um die ambitionierten Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen und die Erderwärmung wirkungsvoll einzudämmen, müssen Industrienationen den Ausstieg aus der Kohlekraft bereits bis 2030 vollziehen – und damit fünf Jahre früher als bislang geplant.
Ein zügigerer und entschlossenerer Schritt in Richtung Kohleausstieg ist unabdingbar, sofern die politischen Führungskräfte es ernst meinen mit ihren Bemühungen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Es wird deutlich, dass eine stärkere Ambition und schnelleres Handeln unerlässlich sind, um den Übergang in eine kohlenstoffarme Zukunft rechtzeitig herbeizuführen. (eulerpool-AFX)