Frauenanteil in DAX-Aufsichtsräten erreicht Rekordhoch

Trotz eines historischen Höchststands von über 40% in den Aufsichtsräten der DAX-Konzerne bleiben Führungspositionen für Frauen eine Seltenheit.
Steigende Zahlen, stagnierende Führung: Trotz eines historischen Frauenanteils von über 40% in DAX-Aufsichtsräten, führen Frauen nur in zwei von 40 Konzernen das Gremium.

Der Weg zur Geschlechtergleichheit in den obersten Ebenen der deutschen Wirtschaft erlebt ein paradoxes Kapitel.

Während der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der DAX-Konzerne erstmals die 40-Prozent-Marke überschritten hat, offenbart eine tiefere Betrachtung eine fortbestehende Kluft in den Führungsetagen.

Historischer Fortschritt

Laut der neuesten Studie der Personalberatung Russell Reynolds, die am Dienstag veröffentlicht wurde, ist der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 40 wertvollsten Unternehmen an der Frankfurter Börse auf über 40 Prozent gestiegen.

Während DAX-Konzerne eine weibliche Präsenz in ihren Aufsichtsräten vorweisen, bleiben Führungspositionen und Ausschussvorsitze mehrheitlich von Männern dominiert.

Dies markiert einen signifikanten Anstieg gegenüber den 38,6 Prozent der vorherigen Untersuchung und stellt einen neuen Rekord dar. Seit 2016 fordert das Gesetz von börsennotierten, paritätisch mitbestimmten Konzernen eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent, eine Marke, die mittlerweile von den meisten DAX-Unternehmen übertroffen wird.

Führungsrollen: Eine rare Angelegenheit

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen sieht die Realität in den Führungsrollen weniger rosig aus.

Nur zwei der 40 DAX-Konzerne haben eine Frau an der Spitze ihres Aufsichtsrats. Auch die Leitung der wichtigen Ausschüsse bleibt überwiegend in männlicher Hand – lediglich ein Fünftel wird von Frauen geführt.

Vorreiter in Europa

Im europäischen Vergleich positioniert sich Deutschland auf einem soliden siebten Platz, hinter Ländern wie Frankreich, das mit einem Frauenanteil von etwa 46 Prozent die Liste anführt.

Trotz gleicher Vergütung in Aufsichtsratspositionen spiegelt die Verteilung von Führungsrollen die anhaltenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in der deutschen Wirtschaft wider.

Dies unterstreicht, dass Deutschland in Sachen Geschlechterdiversität Fortschritte macht, jedoch weiterhin Spielraum für Verbesserungen besteht.

Spezialisierung und Vergütung

Interessanterweise zeigt die Studie, dass Frauen besonders in den Bereichen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung dominieren, wo sie drei Viertel der entsprechenden Positionen innehaben.

Diese Rollen, die oft als „weichere“ Themenbereiche gelten, sind zunehmend entscheidend für die Unternehmensstrategie und -reputation.

In finanzieller Hinsicht bleibt die Tätigkeit in einem DAX-Aufsichtsrat für beide Geschlechter lukrativ. Die durchschnittliche Vergütung lag im Geschäftsjahr 2023 bei 200.000 Euro – ein Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Schlussbetrachtung

Die neue Bestmarke von über 40 Prozent Frauen in den DAX-Aufsichtsräten zeichnet ein Bild des Fortschritts, hinter dem jedoch deutliche Herausforderungen stehen. Während die Bemühungen um mehr Diversität in den Aufsichtsgremien Früchte tragen, bleibt die echte Machtverteilung an der Spitze überwiegend unverändert.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 15.05.2024 · 18:00 Uhr
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