Forstliche Zukunftssorgen: Deutsche Wälder verlangen nach Generationenheilung
Die deutschen Forsten stehen unter enormem Druck: Hitze, anhaltende Trockenheit und Schädlinge setzen ihnen derart zu, dass nur noch jeder fünfte Baum als vollständig gesund gilt. Ein Befund, der sich trotz intensiver Bemühungen nicht wesentlich verändert hat, wie Bundesagrarminister Cem Özdemir bei einer Präsentation in Berlin erklärte. Er verlieh der bedrückenden Lage Ausdruck, indem er den Wald als 'Dauerpatienten' umschrieb und betonte, es sei unumgänglich, ihn einer 'Langzeitkur' zu unterziehen. Der vorgeschlagene Weg? Eine konsequente Neugestaltung der Waldlandschaft in Richtung vielfältiger Mischwälder – eine Herausforderung, die sich über Generationen erstrecken könnte.
Laut der aktuellen Waldzustandserhebung für das Jahr 2023 zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die vier dominierenden Baumarten – Fichte, Kiefer, Buche und Eiche – weiterhin zu 80 Prozent als krank gelten, hat sich die Situation bei den Kiefern leicht entspannt. Der Anteil der Exemplare mit besonders lichten Baumkronen sank von 28 auf 24 Prozent. Dieser Lichtblick wird indes getrübt durch die wachsende Zahl von Buchen, Eichen und Fichten mit schweren Schädigungen in der Krone.
Die Basis dieser Erkenntnisse bildet die seit den 1980er-Jahren etablierte jährliche Waldzustandserhebung. Hierfür werden anhand von Stichproben die Kronen der Bäume begutachtet, um Aufschluss über deren Gesundheit zu erhalten. Bedenkt man, dass rund ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands von Wald bedeckt ist, ermisst sich das volle Ausmaß der Aufgabe, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial von grundsätzlicher Bedeutung ist. (eulerpool-AFX)