Finanzkrise 2.0? US-Dollar bedroht globale Stabilität!

Starke US-Währung bringt Schwellenländer ins Wanken – welche Länder besonders betroffen sind und wie sie gegensteuern.
Ein starker US-Dollar bedroht die wirtschaftliche Stabilität vieler Schwellenländer. Indonesien, Malaysia und Nigeria sind besonders gefährdet, da ihre Währungen dramatisch an Wert verlieren.

Die wirtschaftlichen Folgen eines starken US-Dollars sind weltweit spürbar, doch besonders Schwellenländer geraten unter Druck. Steigende Zinsen in den USA und eine verzögerte Zinssenkung treiben den Dollar nach oben, was schwerwiegende Konsequenzen für Länder wie Indonesien, Malaysia und Nigeria hat.

Im April 2024 hob die indonesische Zentralbank den Leitzins überraschend auf 6,25 Prozent an. Der Grund: Die indonesische Rupiah fiel auf ein Vierjahrestief gegenüber dem US-Dollar.

„Die höheren Kreditzinsen sind zwar eine Belastung für das Wachstum, aber wir wollen Kapitalabflüsse verhindern“, erklärt Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto.

Die Problematik ist nicht auf Indonesien beschränkt. Weltweit kämpfen Schwellenländer mit der Abwertung ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar, was in vielen Fällen zu wirtschaftlichen Turbulenzen führt.

Der Analyse zufolge könnten längere Phasen mit hohen Zinsunterschieden erhebliche Abwertungsrisiken mit sich bringen.

Globale Auswirkungen und lokale Interventionen

Malaysia: Der Ringgit erreichte ein 26-Jahres-Tief.
Indien und Vietnam: Ihre Währungen notierten so tief wie noch nie.
Japan und Südkorea: Zentralbanken intervenierten am Kapitalmarkt.

Die Inflation in den USA sinkt nur langsam, und der Preisdruck bleibt hoch. Dies verzögert erwartete Zinssenkungen, was den Dollar weiter stärkt. Die Konsequenzen sind in vielen Ländern deutlich zu spüren, besonders in solchen mit hoher Verschuldung in US-Dollar und Leistungsbilanzdefiziten.

In Nigeria explodierte der Schuldendienst um 167 Prozent, und die Inflation stieg auf mehr als 33 Prozent – ein Niveau, das die Zentralbank zu weiteren Zinserhöhungen zwingt.

Schuldenkrise und Devisenreserven

Im Gegensatz zu vielen Ländern hat Indonesien Handelsbilanzüberschüsse erzielt und Devisenreserven von über 140 Milliarden US-Dollar aufgebaut, was eine gewisse Absicherung gegen den starken Dollar bietet.

„2024 ist völlig anders als 2008“, betont Hartarto.

Länder wie Laos und Ägypten sind jedoch deutlich vulnerabler. Laos kämpft mit einer Staatsverschuldung von mehr als 120 Prozent des BIP, und die lokale Währung Kip hat seit 2021 mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren.

Ägypten musste sich Rettungsmilliarden von den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Internationalen Währungsfonds beschaffen, da der Schuldendienst einen großen Teil des Budgets verschlingt.

Strategien zur Reduzierung der Dollar-Abhängigkeit

Einige südostasiatische Länder haben begonnen, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Thailand hat beispielsweise den Anteil seiner Dollar-Schulden auf 0,4 Prozent der Wirtschaftsleistung gesenkt.

Indonesien hat Staatsunternehmen angewiesen, größere Importe, die in US-Dollar abgerechnet werden, vorerst zu vermeiden. Durch die Nutzung lokaler Währungen bei Transaktionen zwischen Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand und Vietnam soll die Dollar-Nachfrage gesenkt werden.

Ein innovativer Schritt in dieser Richtung ist die Einführung digitaler Zahlungsabwicklungen zwischen den Zentralbanken der Region, die nicht mehr über den US-Dollar laufen. Kleine und mittelständische Unternehmen können grenzüberschreitende Onlinekäufe in Lokalwährung über einen QR-Code abwickeln.

Finanzen / Wirtschaft
[InvestmentWeek] · 27.05.2024 · 11:00 Uhr
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