Facebook kauft WhatsApp: Was ändert das?

Die Nachricht ging gestern Nacht um die Welt: Für unglaubliche 16 Milliarden Dollar (mit Aktienoptionen sogar 19 Milliarden) hat Facebook den Messenger-Dienst WhatsApp gekauft. Neben der Tatsache, dass das natürlich ein Mega-Deal ist, fragen sich die Nutzer nun: Was wird sich konkret ändern? Genaues wissen wir natürlich auch nicht (Mark Zuckerberg hat auf meinen Anruf bisher leider nicht reagiert), aber wir wollen dennoch versuchen, die Frage zu beantworten – so gut es eben geht.

WhatsApp: Es bleibt, wie es ist

Inzwischen existiert ein Blogeintrag im Blog von WhatsApp, in dem das Unternehmen versichert, dass sich für die User an sich nicht das geringste ändern wird:

Here’s what will change for you, our users: nothing.
WhatsApp will remain autonomous and operate independently. You can continue to enjoy the service for a nominal fee. You can continue to use WhatsApp no matter where in the world you are, or what smartphone you’re using. And you can still count on absolutely no ads interrupting your communication. There would have been no partnership between our two companies if we had to compromise on the core principles that will always define our company, our vision and our product.

Ob das allerdings auf lange Sicht so zutreffen wird, ist fraglich. Vorerst wird sich an der App selber wohl wenig verändern. Werbung wird es bei WhatsApp erst einmal auch weiterhin nicht geben, und auch das Preismodell bleibt gleich.

Werbung und Preise: Bleibt wirklich alles so, wie es ist?

Denken wir über diese beide Tatsachen einmal nach. Fakt ist, dass Facebook von Werbung lebt. Am Beispiel von Instagram haben wir gesehen, dass das Unternehme nicht ewig widerstehen kann, wenn sich neue “Werbeflächen” anbieten. Es ist also durchaus denkbar, dass Facebook irgendwann in der Zukunft auch auf WhatsApp werben wird.

Der nächste Punkt ist der Preis: Die Dienste von Facebook sind durchgehend kostenfrei. Beim Kauf von Instagram war das kein Problem. der Service war auch vorher schon gratis. WhatsApp allerdings verlangt von seinen Kunden eine jährliche Gebühr. Ob das so bleiben wird, müssen wir abwarten. Sicher ist: Sollte Facebook irgendwann Werbung auf WhatsApp schalten, muss die Gebühr entfallen. Irgendwo hat auch der “0815-User” seine Grenzen. Aber auch wenn WhatsApp werbefrei bleibt, würde der Dienst besser in das Facebook-Konzept passen, wenn keine Gebühr erhoben werden würde.

WhatsApp und der Facebook-Messenger

Es stellt sich die Frage, was Facebook mit zwei Messenger-Diensten will. Schließlich ist der Facebook-Messenger ebenfalls schon länger als Standalone-App erhältlich. Diese Tatsache nährte in den vergangenen Stunden Spekulationen, dass Facebook den Messenger und WhatsApp zusammenführen wird. Das ist zwar durchaus eine Möglichkeit, aber selbst wenn das passiert, wird es noch einige Zeit dauern. Bis dahin wird WhatsApp wohl weiter neben dem Facebook-Messenger existieren. Denkbar wäre allerdings, dass man schon bald Kontakte von dem einen Dienst in den anderen transferieren kann. Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte zu dem Thema, dass WhatsApp unverändert bestehen bleiben wird. Ob und wie lange man sich darauf verlassen kann, ist allerdings eine andere Frage.

Facebook/WhatsApp und eure Daten

Schaut man sich bei Twitter die Reaktionen auf den WhatsApp-Deal an, dann dominiert vor allem eines: Die Sorge über den Umgang mit den persönlichen Daten der WhatsApp-User seitens Facebook. Okay, Facebook ist tatsächlich nicht gerade dafür bekannt, sorgsam mit den Themen persönliche Daten und Datenschutz umzugehen. Aber mal ganz ehrlich: Was glaubt ihr denn, was WhatsApp bisher mit den gesammelten Daten gemacht hat? Die App hat bestimmt nicht einmal im Monat den Inhalt des Adressbuchs an die Server übertragen, weil das Unternehmen einfach neugierig auf eure Freunde ist.

Natürlich steht es jedem frei, sich nun nach WhatsApp-Alternativen umzusehen. Wir werden euch nachher auch in einem Artikel verraten, wozu man so greifen kann. Aber wer diesen Schritt mit dem mangelnden Datenschutz bei Facebook begründet, der sollte sich darüber im Klaren sein, wie widersprüchlich das ist. Schon seit seinem Bestehen wird über den Datenschutz bei WhatsApp diskutiert, und das Unternehmen kam in diesem Bereich noch nie gut weg. Es gab und gibt keinen Grund, warum man WhatsApp vor dem Deal mehr hätte trauen sollen als Facebook. Das ist auch der Grund, aus dem sich die Abwanderung von WhatsApp in Grenzen halten dürfte. Der durchschnittliche Nutzer interessiert sich nur bedingt für Datenschutz. Das zeigt allein schon der Erfolg von Facebook.

Auf der anderen Seite darf man sich natürlich auch nichts vormachen. Facebook hat die 19 Milliarden Dollar nur aus einem Grund hingelegt: Bei WhatsApp warten über 450 Millionen neue Datensätze darauf, in das Netzwerk der Datenkrake Facebook integriert zu werden. Ein anderer Grund, um einen solchen Preis, der etwa dem Markenwert von Adidas entspricht, für ein Unternehmen zu zahlen, das ca. 50 Mitarbeiter hat, ist zumindest mir nicht ersichtlich. WhatsApp hat in den knapp vier Jahren seines Bestehens eine Nutzerbasis von fast einer halbe Milliarde Menschen angesammelt. Zum Vergleich: Facebook war nach vier Jahren bei etwas über 100 Millionen Nutzern.

Allgemein / 19 Milliarden / änderungen / Facebook / Übernahme / whatsApp
[apfelnews.eu] · 20.02.2014 · 11:00 Uhr
[0 Kommentare]
 
Kommunalwahl in England: Tories droht Niederlage
London (dpa) - Großbritanniens konservative Regierungspartei könnte bei den Kommunalwalen in […] (00)
Ryan Gosling: Großes Lob an alle Stunt-Darsteller
(BANG) - Ryan Gosling findet, dass Stunt-Darsteller die unbesungenen Helden der Filmindustrie […] (00)
Moderna schockt: Tiefrote Zahlen, Umsatzeinbruch
Der Biotechnologieriese Moderna erlebte im ersten Quartal 2024 einen deutlichen Rückgang seiner […] (00)
Geglückte Rom-Revanche: Bayer kommt Triple immer näher
Rom (dpa) - Xabi Alonso klatschte im eindrucksvollen Stadio Olimpico zufrieden mit seinen […] (04)
SteelSeries – Arctis Nova Pro-Serie bietet gleichzeitiges Spielen und mobiles Audio
SteelSeries, die Schöpfer der Arctis-Serie, der meistausgezeichneten Audio-Produktreihe im […] (00)
Die monatlichen PlayStation Plus-Titel im Mai für PS4 und PS5
PlayStation Plus-Mitglieder erwarten schon bald drei spannende Titel. Ab dem 7. Mai können […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News