Experte: Staatshilfe für GM "hochriskant und falsch"
«Deutsche Staatshilfen für General Motors sind hochriskant und falsch», schreibt der Professor der Universität Duisburg-Essen in einer der dpa am Samstag vorliegenden Kurzanalyse.
So werde das Jahr 2010 für Opel nochmals deutlich schwerer als das laufende Jahr, indem bereits deutlich mehr als eine Milliarde Euro Verlust zu erwarten seien. «Seit über zwölf Monaten schwimmt General Motors mit Opel entscheidungslos durch die Krise. In dieser Zeit wurden große Verluste erzeugt und wichtige Entscheidungen über zukünftige Produkte waren kaum zu treffen.» Mit der Umsetzung eines Sanierungskonzeptes werde kaum vor Frühjahr 2010 zu rechnen sein.
Selbst wenn die kurzfristige Rettung mit viel Steuergeld gelinge, bleibe das Risiko, dass Opel in einen Abwärtsstrudel gerate. «Die Qualität und Innovation leidet unter dem bekannten Sanierungs-Muster der General-Motors-Veteranen», erklärte Dudenhöffer mit Blick auf Berichte, wonach der 77 Jahre alte GM-Veteran Bob Lutz an die Spitze des Opel-Aufsichtsrats gesetzt werden soll. Es sei zu befürchten, dass der Konzern wie früher wieder billiger gebaute Fahrzeuge mit oft schlechterer Qualität in die Ausstellungsräume der Händler stelle.
Außerdem benachteiligten Staatshilfen Opel-Wettbewerber wie Volkswagen oder Ford, die aus eigener Kraft erfolgreich operierten und im Gegensatz zu General Motors/Opel in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland auch Ertragssteuern gezahlt hätten. Bei General Motors sei dagegen zu erwarten, dass mögliche Gewinne wieder in einer Steueroase verlagert würden. «Warum sollten wir illoyale Unternehmen noch mit Steuergeld unterstützen?», schrieb Dudenhöffer.
Opel war mit einem staatlichen Überbrückungskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vor der Pleite gerettet worden. Der ursprüngliche Plan, das GM-Europageschäft mehrheitlich zu verkaufen, war dann allerdings von dem US-Konzern verworfen worden.
Internet: Forschungszentrum: www.uni-due.de/car