Europas wachsende Herausforderung in Afrika: Klingbeil mahnt zum Handeln
In einem Hinweis auf die strategische Bedeutung Afrikas für die globale Politik wies der SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil auf die Gefahr einer zunehmenden Marginalisierung Europas hin. Nach seiner Rückkehr von einem diplomatischen Besuch in Namibia, Ghana und Südafrika betonte Klingbeil die Notwendigkeit, die Beziehungen zu den afrikanischen Staaten des globalen Südens zu vertiefen. Während seines Aufenthalts stellte er fest, dass sowohl Russland als auch China ihre Präsenz und ihren Einfluss in der Region erfolgreich ausbauen konnten, während Europa hingegen nicht ausreichend in den Aufbau persönlicher Beziehungen und Partnerschaften investiert hätte.
In seiner Bewertung der aktuellen Lage merkte Klingbeil an, dass dieser Trend durch proaktives Handeln umgekehrt werden müsse. Dabei hebt er hervor, dass die sozialdemokratische Partei an einer Kooperationsvereinbarung mit dem ANC, der südafrikanischen Regierungspartei, arbeitet, um die politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zu stärken.
Am Ende seiner fünftägigen Rundreise traf der Parteichef in Ghana mit Gewerkschaftsmitgliedern und dem ehemaligen Präsidenten John Mahama zusammen. Mahama, der für die sozialdemokratische Partei NDC zur anstehenden Präsidentschaftswahl in Ghana antritt, symbolisiert die politische Ausrichtung, die von der SPD unterstützt wird. In Namibia konzentrierte sich Klingbeil zudem auf die historischen Verbindungen und drängte auf den Abschluss der Verhandlungen über Wiedergutmachungen für die Verbrechen während der deutschen Kolonialzeit an den Volksgruppen der Herero und Nama.
Der Appell Klingbeils wirft ein Schlaglicht auf die geopolitischen Verschiebungen in Afrika und die Notwendigkeit, dass Europa seine Rolle und Beziehungen in diesem dynamischen Kontinent neu bewertet und verstärkt. (eulerpool-AFX)