Europas Kampf gegen Luftverschmutzung rettet Herzen und Leben

Die Luft in Europa wird sauberer, und die Herzen sagen 'Danke'. Eine deutliche Abnahme der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind, zeigt, dass Maßnahmen gegen die Emission schädlicher Partikel fruchten. Laut einer Erklärung der World Heart Federation sank die Anzahl solcher Todesfälle zwischen 2010 und 2019 um beeindruckende 19,2 Prozent bei Herzerkrankungen und um 25,3 Prozent bei Schlaganfällen. Konkret bedeutet das 88.880 weniger herzbedingte und 34.317 weniger durch Schlaganfall bedingte Todesopfer.

Europa sticht mit dem größten jährlichen Rückgang von Feinstaubpartikeln (PM2.5), die stark mit gesundheitsschädlichen Auswirkungen in Verbindung stehen, weltweit hervor. Dies unterstreicht die Bedeutung von sauberer Luft für die Gesundheit. Norwegen, Portugal und Frankreich weisen dabei die geringsten Sterblichkeitsraten bei Herzerkrankungen auf, unter Berücksichtigung der Altersstruktur ihrer Bevölkerungen.

Mark Miller von der Universität Edinburgh, Vorsitzender der Expertengruppe für Luftverschmutzung und Klimawandel der World Heart Federation, betrachtet die europäischen Zahlen als 'beruhigend'. Er führt die positiven Entwicklungen auf Maßnahmen wie die Verringerung verkehrsbedingter Emissionen, verbesserte Stadtplanung, Reduktion der industriellen Ausstöße und den Rückgang der Nutzung fossiler Brennstoffe zurück.

Miller warnt jedoch, dass die Statistiken das wahre Ausmaß der kardiovaskulären Folgen von Luftverschmutzung noch immer unterschätzen könnten. Während Europa bemerkenswerte Fortschritte macht, sieht die Lage global gesehen düsterer aus. Die Forschung identifiziert Luftverschmutzung – sowohl im Freien als auch in Innenräumen – als Mitverursacher für mindestens 4 Millionen Herz-Kreislauf-Todesfälle jährlich, ein 'erschreckender Beitrag zur globalen Gesundheitsherausforderung', wie es von der World Heart Federation genannt wird.

Etwa 70 Prozent aller Todesfälle durch Herzerkrankungen stehen heutzutage im Zusammenhang mit verschmutzter Luft. Wenn man weitere Krankheiten wie Lungenleiden und Diabetes in Betracht zieht, werden fast 7 Millionen Todesfälle jährlich der Luftverschmutzung zugeschrieben – eine Zahl, die zwischen 2010 und 2019 relativ stabil blieb, laut Forschern jedoch eine Untertreibung sein dürfte.

Besonders in Teilen Südostasiens, Afrikas und des östlichen Mittelmeeres sind die Belastungen durch Luftschadstoffe teilweise zehnmal höher als die empfohlenen Sicherheitsgrenzen. Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Waldbrände sowie häusliche Verschmutzung durch Brennstoffe verteilen die Last ungleich.

Neben den positiven Entwicklungen in Europa stiegen jedoch in allen anderen Regionen außer Amerika die Todesfälle durch herzbedingte Luftverschmutzung um bis zu 27 Prozent an. Weltweit, trotz eines wachsenden Bewusstseins für die Gesundheitsrisiken, reduzierten sich die Konzentrationen von PM2.5 um lediglich 1 Prozent.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Länder Feinstaubwerte von maximal 5 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht überschreiten sollten, doch die meisten liegen 'weit über dieser Schwelle', und nur 64 Prozent verfügen über entsprechende Gesetzgebungen mit Standards zur Außenluftqualität.

Es ist an der Zeit, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch politische Entscheidungsträger erkennen, dass die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf das Herz-Kreislauf-System ernst zu nehmen sind, auch in Ländern mit bisher guten Ergebnissen, so Miller. Er weist darauf hin, dass beispielsweise die Luftverschmutzung in britischen Städten immer noch durchschnittlich doppelt so hoch ist wie von der WHO empfohlen.

Forschungen in den letzten Jahren enthüllten, dass bereits viel geringere Verschmutzungsgrade als bisher angenommen ernsthafte Gesundheitsfolgen nach sich ziehen können. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 25.05.2024 · 05:54 Uhr
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