Europäische Verbraucherschützer rufen zum Kampf gegen manipulative Praktiken von Temu auf
Europaweite Verbrauchaufforderungen machen Front gegen die Geschäftsmethoden des prosperierenden Online-Marktplatzes Temu. Nach eigenen Angaben verzeichnet die Beuc, die europäische Dachorganisation der Verbraucherschutzverbände, Verstöße gegen das neuinstallierte EU-Gesetz für digitale Dienstleistungen, dem Digital Services Act (DSA). Laut Monique Goyens, der Spitzenvertreterin des Verbandes, werden Kunden durch diverse manipulative Taktiken zu erhöhtem Konsum angeregt. Neben den unlauteren Lockmitteln, wird des Weiteren die mangelnde Transparenz in Bezug auf den tatsächlichen Verkäufer der Waren kritisiert, was Käufer in Ihrer Entscheidungsfindung und im Vertrauen auf die EU-Sicherheitsstandards der Produkte beeinträchtigt.
Temu setzt seine Geschäftspraktiken auf europäischem Boden fort und betont die Bedeutung der Beschwerde. In einer Stellungnahme signalisiert das Unternehmen sein Bekenntnis zur strikten Einhaltung sämtlicher marktrelevanter Gesetze und Regulierungen und verspricht die Nachbesserung jeglicher Defizite. Die Rechtmäßigkeit und die Einhaltung gesetzlicher Mindeststandards stehen dabei im Fokus der zugesagten Maßnahmen.
Es zeigt sich ein heterogenes Bild in der europäischen Beschwerdelandschaft – während in 15 EU-Ländern 17 Verbrauchergruppen Beschwerde einreichen, wartet Deutschland aktuell noch mit einer Klageerhebung auf. Bereits verwarnt wurde Temu vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wegen unsicherer Rabattwerbungen, zweifelhafter Kundenbewertungen und irreführender Gestaltungsmethoden. Im Antwort auf die erhobenen Vorwürfe gab Temu eine Unterlassungserklärung heraus und verpflichtete sich zur Verbesserung der angemahnten Punkte. Stellt sich ein gemaßregelter Verstoß erneut dar, sieht der vzbv die Möglichkeit der Vertragsstrafenstellung. Die Verbraucherzentrale hatte zudem jüngst eine Abmahnung gegen den Modehändler Shein erteilt. (eulerpool-AFX)