Europäische Börsen zeigen Schwäche trotz starker Nvidia-Bilanz – Zinsangst macht sich breit
Die Hoffnung auf anhaltende positive Impulse nach den jüngsten Gewinnen an den europäischen Börsen wurde am Freitag gedämpft. Trotz guter Unternehmenszahlen des US-Technologieprimus Nvidia flachte die anfängliche Freude der Anleger ab, und die Aktienmärkte gaben nach. Der EuroStoxx 50 büßte 0,42 Prozent ein und notierte bei 5016,40 Punkten. Nicht viel besser erging es dem französischen Cac 40, der mit einem Minus von 0,24 Prozent auf 8082,96 Punkten handelte, und dem britischen FTSE 100, der um 0,4 Prozent auf 8305,62 Zähler nachließ.
Marktexperten wie Andreas Lipkow erkennen eine Rückkehr der Zinsängste, die durch das neueste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank genährt werden – eine klare Position bezüglich einer Zinswende bleibt aus, und somit schwinden die Hoffnungen auf Entspannung. Dieser Windwechsel führte zu einer Abwärtsbewegung im zinssensitiven Technologiesektor, der bereits auf dem US-Markt für Verunsicherung sorgte. ASML verzeichnete daraufhin einen Kursverlust von 1,2 Prozent.
Der Bereich der Reise- und Freizeitaktien zeigte ebenfalls Schwäche. Hier verlor Ryanair 1,7 Prozent. Analyst Jaime Rowbotham von der Deutschen Bank interpretiert die neuesten Signale des irischen Billigfliegers als Ursache für Konsumentenzurückhaltung und stufte die Aktie dementsprechend herunter.
Einen Lichtblick gab es hingegen bei den Autowerten. Renault notierte aufgrund einer Höherstufung durch die UBS mit einem Plus von 2,9 Prozent. Die Experten der Bank änderten nach einer vielversprechenden Quartalsbilanz ihre Einschätzung von "Sell" auf "Neutral" und passten das Kursziel deutlich nach oben an. Auch deutsche Automarken wie Mercedes Benz Group und Volkswagen zeigten leichte Gewinne, was Marktbeobachter Lipkow auf attraktive Einstiegspreise zurückführt. (eulerpool-AFX)