Europäische Börsen auf leichter Talfahrt – Blick richtet sich auf US-Konjunkturdaten
Die gehobene Stimmung an Europas Finanzmärkten währte nur kurz. Nach ermutigenden Welt aus Amerika zu Verbraucherpreisen, hat der alte Kontinent nun die Zahlensalven aus den USA verdaut und den Blick nach vorn gerichtet. "Die Marktakteure haben die Neuigkeiten von gestern schnell eingepreist und fixieren nun ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehenden US-Industrieproduktions- und Arbeitsmarktzahlen", erörterte Andreas Lipkow, ein Marktexplorer mit umfassenden Kenntnissen. Der Wirtschaftsmotor der Vereinigten Staaten bleibt also im Scheinwerferlicht, während drei Mitglieder der US-Finanzwächterschaft ihre Einsichten teilen werden.
Der EuroStoxx 50, als Wegweiser der europäischen Wirtschaft, musste einen Dämpfer von 0,4 Prozent hinnehmen, gefolgt von einem Rückgang im französischen Cac 40 um 0,63 Prozent sowie einem Verlust beim britischen FTSE 100 von 0,36 Prozent. Dabei mahnte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG Markets, die Champagnerflaschen trotz positiver Anzeichen aus den Staaten nicht vorschnell zu entkorken. Die Verbraucherpreise lägen immer noch jenseits der Zielmarke der Fed, was die künftige Zinspolitik weiterhin spannend macht.
Versicherungen blicken indes auf einen erfreulichen Tag zurück. So erklomm der Schweizer Rückversicherer Swiss Re nach erfreulichen Quartalsergebnissen die Gewinnerleiter um stattliche 3,5 Prozent. Ebenfalls aus der Alpenrepublik kam gute Kunde von der Versicherungsgruppe Zurich. Besonders das Schadengeschäft blüht und wächst, was einen Kurssprung von annähernd zwei Prozent nach sich zog.
Ein dritter eidgenössischer Protagonist, Roche, erfreute sich ebenfalls reger Nachfrage. Die Wissenschaftler melden einen Durchbruch: Ein neuer Ansatz im Kampf gegen Fettleibigkeit könnte das Gewicht binnen sechs Wochen relevant schrumpfen lassen, was die Aktien um über drei Prozent steigen ließ.
Nachdenkliche Mienen gab es dagegen im Ölsektor. Die Internationale Energieagentur gab bekannt, dass sie wegen rückläufiger Nachfrage in Europa und den OECD-Staaten ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage herabgesetzt hat. (eulerpool-AFX)