Europa spaltet sich in der Atomfrage - Der erste internationale Atomenergie-Gipfel in Brüssel

Europas Entscheidungsträger kommen in Brüssel zusammen, um über die Zukunft und Bedeutung der Atomkraft im Rahmen der Energieversorgung und des Klimaschutzes zu diskutieren. Die Spannungen zwischen Ländern, die an der Kernenergie festhalten, und solchen, die sich für den Ausstieg entscheiden, sind offensichtlich.

Unter Leitung der Internationalen Atomenergiebehörde und Belgiens, das momentan den EU-Ratsvorsitz innehat, wird diese Konferenz von essenzieller Bedeutung für die Richtung der Energiepolitik in Europa sein. Laut IAEA-Direktor Rafael Grossi liegt der Fokus nicht auf einer einseitigen Bejubelung der Kernenergie, sondern vielmehr auf einem pragmatischen Austausch über ihre Rolle in einer sich wandelnden Energielandschaft und der Finanzierung neuer Kernkraftprojekte.

Während Deutschland seine abschließende Distanzierung von der Kernkraft beibehält und daher nicht vertreten ist, finden sich im Kreis der Teilnehmer hochrangige Proponenten der Nuklearenergie, darunter Frankreichs Präsident Macron und Premierminister aus weiteren kernenergiebefürwortenden EU-Staaten.

Das deutsche Bundesumweltministerium zeigt sich unbeeindruckt von der Versammlung, die die divergenten Haltungen innerhalb der EU reflektiert. Deutschland stärkt dadurch die Gruppe der Atomenergiekritiker im europäischen Zusammenhang. Trotz der kontroversen Zustimmung zu Erweiterungen und Verlängerungen der Betriebszeiten existierender Kernkraftwerke, wie in Frankreich zu beobachten, ziehen andere Nationen wie Spanien andere Schlussfolgerungen und halten an ihrem Ausstieg fest.

Die Aussagen des französischen Verteidigungsministeriums zur Verwendung von Reaktoren für militärische Zwecke verdeutlichen die doppelte Nutzungsmöglichkeit der Atomtechnologie. Weltweit zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die USA als Spitzenreiter der Kernenergieproduktion gelten, unterstreichen aktuelle Entwicklungen in Asien, insbesondere in China und Indien, eine signifikante Expansion der Kernkraftwerke.

Domestische Stimmen in Deutschland fordern eine Rückkehr zum Atomstrom, sehen sich jedoch dem Widerstand von SPD und Grünen gegenüber, welche die erneuerbaren Energien bevorzugen. Kanzler Scholz hebt hervor, dass Atomkraft aus ökonomischer Perspektive keine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den erneuerbaren Alternativen aufweisen würde.

Schließlich spricht die Internationale Energieagentur der Kernenergie eine tragende Rolle im Klimaschutz zu, wobei jedoch die aktuellen und geplanten Kapazitäten weit hinter den erforderlichen Erweiterungen zurückbleiben würden, um den klimatischen Zielen gerecht zu werden. Die Herausforderungen, die mit dem Ausbau der Kernenergie einhergehen, sind enorm und betreffen sowohl wirtschaftliche Aspekte als auch ungelöste Fragen der Sicherheit und Endlagerung. (eulerpool-AFX)

Energy
[Eulerpool News] · 21.03.2024 · 07:05 Uhr
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