EU verhängt Millionenstrafe gegen Mondelez wegen Wettbewerbsverzerrung

Mondelez verzerrt jahrelang Wettbewerb und verteuert Produkte – US-Konzern zahlt nun die Rechnung.
Foto: Eulerpool

Der Lebensmittelgigant Mondelez hat jahrelang den Wettbewerb verzerrt und seine Produkte künstlich verteuert. Dafür verhängte die EU-Kommission am Donnerstag eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro, wie die Wettbewerbshüter mitteilten.

Mondelez, bekannt für Marken wie Milka, Toblerone, Daim, Oreo und Philadelphia, habe den Wettbewerb innerhalb der EU manipuliert, indem es den Handel von Schokolade, Keksen und Kaffeeprodukten zwischen Mitgliedstaaten eingeschränkt habe. Dies führte dazu, dass die Preise in manchen EU-Ländern deutlich höher waren als in anderen, wo die Produkte günstiger angeboten wurden. Konkret verhinderte Mondelez, dass Schokolade in Deutschland, wo sie günstiger ist, eingekauft und in teurere Märkte wie Österreich und Belgien weiterverkauft wurde.

"Die Preisunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten lagen zwischen 10 und 40 Prozent, manchmal sogar darüber," sagte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Die EU-Kommission hatte im Januar 2021 ein offizielles Verfahren eröffnet und kam nun zu dem Ergebnis, dass Mondelez an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt war. Diese Praktiken fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte.

Mondelez wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass es sich bei den kritisierten Praktiken um Einzelfälle handle, die länger zurücklägen, und meist um Geschäfte mit Zwischenhändlern. "Dies macht nur einen sehr geringen Teil des europäischen Geschäfts von Mondelez International aus," teilte das Unternehmen mit. Mondelez habe seine internen Prozesse verschärft, um Regularien einzuhalten.

Unterstützung erhält die EU-Kommission von der europäischen Verbraucherschutzorganisation Beuc. "Es ist unfair und schlichtweg falsch, wenn Verbraucher in einigen EU-Ländern aufgrund des illegalen Verhaltens eines Unternehmens mehr für ihre Schokolade, Kekse und ihren Kaffee bezahlen müssen als in anderen Ländern," sagte Beuc-Generaldirektorin Monique Goyens.

Eigentlich hätte die Strafe noch höher ausfallen sollen. Weil Mondelez jedoch mit der EU-Kommission kooperiert und seine Verantwortung anerkannt habe, wurde die Geldbuße um 15 Prozent reduziert. Nach Angaben von Mondelez wurden für die erwartete Strafe bereits 2023 Rücklagen gebildet.

Im NASDAQ-Handel gaben Mondelez-Aktien zeitweise um 1,08 Prozent nach und notierten bei 69,46 US-Dollar.

Finanzen / Unternehmen
[Eulerpool News] · 24.05.2024 · 14:47 Uhr
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