EU-Parlament drängt auf strengere Sicherheitsstandards für Kinderspielzeug
In einer wegweisenden Entscheidung hat das EU-Parlament für eine Verhärtung der Richtlinien zur Sicherheit von Kinderspielzeug gestimmt. Den Ausschlag gibt die verstärkte Reglementierung von Chemikalien, deren Existenz im Spielwarensektor ein potentielles Risiko für die Gesundheit der jüngsten Konsumenten darstellt. Die Initiative fordert einen Ausschluss jener Substanzen aus der Spielzeugproduktion, die eventuell Schaden an Hormon-, Nerven- oder Immunsystemen nehmen könnten oder die Atemwege beeinträchtigen.
Die eingangs verbotenen krebserregenden und genetischen Integrität beeinflussenden Stoffe, einschließlich solcher, die die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinflussen, werden in den erneuerten Regelungen ergänzt durch ein breites Spektrum neurotoxischer und immunologischer Bedenken hervorrufender Verbindungen. Dieser erweiterte Schutzrahmen nimmt Hersteller in die Verantwortung, die innerhalb der EU Spielzeuge produzieren, importieren oder distribuieren, und verlangt von ihnen nicht nur die Beachtung der verschärften Vorschriften, sondern auch die Erstellung eines digitalen Produktpasses, welcher Auskunft über die während der Fertigung verwendeten Materialien und Chemikalien gibt.
Steffi Lemke, die Bundesverbraucherschutzministerin, lobte die entschlossene Haltung des Parlaments und verkündete das Bestreben, den Regulierungsgrad von Online-Marktplätzen zu erhöhen, um den Schutz der jüngsten Konsumenten weiter zu festigen. Ausstehend ist die nähere Bestimmung, welche Plattformen konkret betroffen sind.
Trotz existierender Sicherheitsbewertungen durch die Hersteller, die bereits vor Markteinführung neuer Spielzeuge erfolgen müssen, belegen Statistiken, dass risikobehaftetes Spielzeug dennoch in Umlauf kommt. Dies spiegelt sich in den Zahlen der EU-Warnmeldungen wider, nach denen Spielzeug im Jahr 2022 an der Spitze stand und 23 Prozent aller Meldungen gefährlicher Produkte umfasste.
Das Parlament richtet mit dieser Abstimmung die Weichen für anstehende Konsultationen mit den EU-Staaten, die in die Entscheidungsfindung über die endgültige Fassung der Initiative eingebunden sind. Die Verhandlungsgespräche werden eingeläutet, sobald eine Einigkeit unter den Mitgliedsstaaten bezüglich ihrer Haltung erzielt worden ist. (eulerpool-AFX)