EU einigt sich auf schärfere Regeln für Künstliche Intelligenz
Europaparlament und EU-Staaten haben sich nach zähen Verhandlungen auf weltweit die ersten Regeln für Künstliche Intelligenz (KI) geeinigt. Die neuen Vorschriften legen Verpflichtungen für KI fest, basierend auf potenziellen Risiken und Auswirkungen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
- Was ist Künstliche Intelligenz?
KI bezeichnet den Versuch, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen, um komplexe Aufgaben zu erledigen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Es gibt bereits verschiedene Anwendungen von enger definierten KI in unserer heutigen Welt, wie automatische Übersetzungen, personalisierte Empfehlungen beim Online-Shopping oder intelligente Thermostate.
- Wie wird KI eingeschätzt?
KI gilt als Zukunftstechnologie, die praktisch alle Aspekte der Wirtschaft und des Alltags betreffen könnte. Es wird erwartet, dass der Arbeitsmarkt sich massiv verändern wird und einige Jobs möglicherweise verschwinden werden. Gleichzeitig birgt KI auch Gefahren, wie Falschinformationen, Manipulation von Fotos und Videos sowie Diskriminierung aufgrund von verzerrten Datensätzen. Auch der Einsatz in der Kriegsführung wird diskutiert.
- Was regeln die neuen Vorschriften?
Die nun vorgelegten Regeln legen Verpflichtungen für KI fest, die potenzielle Risiken und Auswirkungen haben. Bestimmte Anwendungen werden komplett verboten, wie biometrische Kategorisierungssysteme, die sensible Merkmale wie sexuelle Orientierung oder religiöse Überzeugungen verwenden. Das ungezielte Auslesen von Bildern aus dem Internet oder Überwachungsaufnahmen für Gesichtserkennungsdatenbanken wird ebenfalls nicht erlaubt sein. Es wird jedoch Ausnahmen geben, wie die biometrische Identifizierung im öffentlichen Raum in Echtzeit bei der Gefahr von Terroranschlägen oder der Suche nach Opfern von Menschenhandel.
- Wie wird die Einigung bewertet?
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Einigung und bezeichnete das Gesetz als "weltweites Novum". Kritik an den neuen Regelungen gibt es von verschiedenen Seiten. Die europäische Verbraucherschutzorganisation Beuc bemängelt, dass sich die EU zu sehr auf den guten Willen der Unternehmen zur Selbstregulierung verlässt und bestimmte Anwendungen nicht ausreichend reguliert werden. (eulerpool-AFX)