Eskalation im Gazastreifen: Dramatische Lage für Zivilisten
Im Gazastreifen spitzt sich die Situation weiter zu, nachdem bei jüngsten israelischen Angriffen mindestens 89 Palästinenser ums Leben gekommen sind. Diese erschütternde Zahl basiert auf Informationen aus medizinischen Kreisen, die zusätzlich von der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa bestätigt wurden. Alleine in der Stadt Gaza wurden etwa die Hälfte der Opfer registriert.
Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich an einer Verteilungsstelle für Hilfsgüter nordwestlich der Stadt, wo sieben Menschen tödlich getroffen wurden, während sie die Verteilung absicherten. Weitere sieben Personen, darunter fünf Kinder, fielen einem Luftangriff auf ihr Zelt zum Opfer. Auch ein Drohnenangriff im Norden des Gazastreifens forderte ein weiteres Menschenleben.
Ein weiterer Zwischenfall führte südlich von Wadi Gaza zum Tod von fünf Menschen, die auf dringend benötigte Hilfsgüter warteten. Die israelische Armee wies jedoch Berichte über Opfer durch israelisches Feuer im Bereich des Netzarim-Korridors zurück. Details zu den weiteren Angriffen wurden bislang nicht bekannt gegeben.
Analysten und Anwohner spekulieren, dass die jüngsten Luftangriffe in der Stadt Gaza eine Vorbereitung auf eine mögliche Bodenoffensive darstellen könnten. Augenzeugen berichten von mehreren zerstörten Gebäuden und einer wachsenden Angst in der Bevölkerung.
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die unter israelischer und amerikanischer Unterstützung agiert, ist ebenfalls in den Fokus gerückt. Ihre Verteilstellen geraten regelmäßig in die Nähe tödlicher Auseinandersetzungen. Die Stiftung hatte im Mai mit der Verteilung von Hilfsgütern begonnen, nachdem eine dreimonatige israelische Blockade aufgehoben worden war.
Die aktuelle Eskalation ist eine Folge des Angriffs der Hamas und anderer islamistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023. Dieser Angriff hatte über 1.200 Todesopfer gefordert und mehr als 250 Menschen wurden als Geiseln nach Gaza verschleppt. Seitdem meldet die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde, dass mehr als 61.700 Palästinenser ums Leben gekommen sind, wobei zwischen Zivilisten und Kämpfern nicht unterschieden wird.
Besonders alarmierend ist die hohe Zahl von mehr als 1.850 Opfern, die bei dem Versuch, Hilfsgüter zu erhalten, getötet wurden. Die gefährlichen Wege zu den Verteilstellen durch Kriegsgebiete zeugen von der Dramatik und Verzweiflung der humanitären Lage.

