Ermittlungen zur Insolvenz von Klingel auf Hochtouren
In Mannheim sorgen die Geschehnisse rund um die Insolvenz des Traditionsversandhauses Klingel für aufmerksame Beobachtung durch die Justiz: Die Staatsanwaltschaft nimmt den Fall genau ins Visier, wobei die Zuständigkeiten aufgrund der Tragweite der Ermittlungen in Wirtschaftsstrafsachen auf überregionale Behörden ausgedehnt wurden. Die genaue Zahl der Verdächtigen und die spezifischen Anschuldigungen bleiben im Dunkeln, doch ist bekannt, dass es im Rahmen der Insolvenz zu Delikten gekommen sein könnte.
Das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Unternehmen Klingel, das sich vor allem einen Namen mit Modeartikeln gemacht hat, schloss Ende Januar 2024 die Türen – ein Investor zur Rettung der Gruppe blieb aus. Für die verbliebenen über 1300 Angestellten der K - Mail Order GmbH & Co. KG, bedeutete dies einen schweren Schlag, der bereits im August des Vorjahres zu befürchten war.
Den Untergang des Unternehmens betrauernd, welches im gleichen Jahr sein hundertjähriges Bestehen gefeiert hätte, musste Klingel bereits im Mai ein Insolvenzverfahren anmelden. Verschiedenste Ursachen wurden hierfür herangezogen: Eine spürbare Kaufzurückhaltung wegen des beginnenden Ukraine-Kriegs, steigende Ausgaben für Produktion und Versand von Katalogen und eine dringend erforderliche Erneuerung der IT-Strukturen im zweiten Halbjahr 2022 zehrten am Fundament des Unternehmens. (eulerpool-AFX)