Erholung in Sicht: Chinas Industrie schwingt sich aufwärts
In den Industriehallen des Reichs der Mitte schlägt das Stimmungsbarometer wieder positiv aus: Nach einer Zeit des wirtschaftlichen Gegenwinds scheint sich das Klima zu ändern, denn der Einkaufsmanagerindex für Chinas verarbeitendes Gewerbe hat sich im März auf 50,8 Punkte verbessert – ein signifikanter Anstieg von 1,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat, so die jüngsten Angaben aus Peking. Diese Zahl ist nicht nur Statistik, sondern ein Hoffnungsstrahl: Erstmals seit einem halben Jahr durchbricht der PMI die kritische 50-Punkte-Marke, hinter der die Wirtschaftsanalytiker eine Expansion der Geschäftsaktivitäten vermuten.
Auch der Dienstleistungssektor inklusive nicht-produzierender Gewerbe verzeichnet Zuwächse, hier stieg der Index immerhin um 1,6 Punkte auf 53 Punkte. Diese Entwicklung deuten Analysten und politische Entscheidungsträger als hoffnungsvolles Zeichen, denn der Einkaufsmanagerindex gilt als zuverlässiger Wegweiser für wirtschaftliches Wachstum. Verantwortlich für diesen Frühlingserwachen der chinesischen Industrie ist die Rückkehr zur Arbeit nach dem Frühlingsfest, einer landesweiten Feiertagswoche, die traditionell die Produktion bremst.
Trotz dieser positiven Entfaltung bleibt der aktuelle Stand im Vergleich zu den Werten des Vorjahres – 51,9 Punkte im März 2023 – zurück. Der lange Schatten der Immobilienkrise, träge Binnenkonsum und nicht zuletzt enttäuschende Außenhandelszahlen lasteten auf der zweitgrößten Volkswirtschaft. Doch Peking hat nicht tatenlos zugesehen und mit moderaten Maßnahmen gegengesteuert: Zur Zielsetzung gehört unter anderem, die Bonität durch Liquiditätsspritzen in das Bankensystem zu stärken, Infrastrukturinvestitionen voranzutreiben und Anreize zu schaffen, um den Austausch von alten Produkten gegen neue zu beschleunigen.
Die Regierung gab sich während des jährlichen Volkskongresses ein ambitioniertes Wachstumsziel von rund fünf Prozent vor, das Beobachtern mit Blick auf die konjunkturelle Lage als kühn erscheinen mochte. Doch die aktuellen Zahlen signalisieren, dass die Maßnahmen zu greifen scheinen – und dass vielleicht auch ambitionierte Ziele in greifbare Nähe rücken können. (eulerpool-AFX)