E.ON bleibt bei Jahreszielen: Stabilität trotz Unsicherheiten
Der Energieversorger E.ON hat zum Jahresbeginn trotz eines herausfordernden Marktumfeldes solide Ergebnisse erzielt, gestützt durch seine Investitionen, die den Wegfall positiver Einmaleffekte aus dem Vorjahr mehr als ausglichen. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) hielt sich im ersten Quartal stabil bei rund 2,7 Milliarden Euro, während der bereinigte Konzernüberschuss erneut gut 1 Milliarde Euro erreichte. Dies traf auf ein durchwachsenes Echo bei Analysten, die teils weniger, teils mehr erwartet hatten.
Besonders im Netzgeschäft, das normalerweise zwei Drittel des operativen Gewinns von E.ON ausmacht, sank das operative Ergebnis um rund 6 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Hier konnte der Ausbau die positiven Einmaleffekte aus dem Vorjahr nicht vollständig kompensieren. Im Vertriebsgeschäft verzeichnete E.ON jedoch eine deutliche Verbesserung mit einem Ergebnis von 867 Millionen Euro, im Vergleich zu 624 Millionen Euro im Vorjahr, getrieben vor allem durch starke Leistungen in Großbritannien.
Das Unternehmen hat für 2024 eine Prognose von 8,8 bis 9 Milliarden Euro für das bereinigte Ebitda festgelegt, was selbst im besten Fall einen Rückgang von über 4 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Analysten wie Alberto Gandolfi von Goldman Sachs sehen jedoch ein Aufwärtspotenzial für diese Ziele, da die Quartalszahlen weitgehend ohne Einmaleffekte erzielt wurden und als Indikator für die zugrunde liegende Ertragskraft des Unternehmens dienen könnten.
Im Bereich der erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur plant E.ON weiterhin erheblich zu investieren, um die Netze für die Integration von Solar- und Windenergie sowie für die Digitalisierung der Netzsteuerung zu rüsten. Bis 2028 sind europaweite Investitionen in Höhe von 42 Milliarden Euro geplant, wobei allein für 2024 Investitionen von 7,2 Milliarden Euro vorgesehen sind. Im ersten Quartal wurden bereits 1,3 Milliarden Euro investiert.
Mit diesen umfangreichen Maßnahmen stärkt E.ON seine Position als einer der größten Verteilnetzbetreiber Europas und unterstreicht seine führende Rolle in Deutschland, wo das Unternehmen fast 700.000 Kilometer des Stromnetzes und zusätzlich 100.000 Kilometer Gasnetz betreibt.
Die Aktie von E.ON verzeichnete im XETRA-Handel einen Anstieg um 1,00 Prozent auf 13,17 Euro, was die positiven Marktreaktionen auf die Quartalsergebnisse und die strategischen Pläne des Unternehmens widerspiegelt.