Energiepreiserhöhung verschärft globalen Inflationskampf

In den letzten Wochen erreichten die Energiepreise weltweit Niveaus, die Zentralbanken und Wirtschaftspolitiker vor neue Herausforderungen stellen. Der Rohölpreis für Brent übertraf jüngst die Schwelle von 91 US-Dollar je Barrel – ein Wert, der seit Oktober letzten Jahres nicht mehr verzeichnet wurde. Eine beeindruckende Steigerung um 25 Prozent seit Mitte Dezember, als der Preis noch bei 73 US-Dollar lag, belastet nun die globalen Anstrengungen zur Inflationsbekämpfung.

Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die Zentralbanken, die bereits über eine angemessene Zeitplanung für Zinssenkungen nachdenken, um die Wirtschaft nicht abzuwürgen. Die sich seit dem letzten Sommer abzeichnende ökonomische Erholung treibt die Schätzungen für die künftige Energienachfrage in die Höhe. OPEC prognostizierte zuletzt eine starke Nachfrage nach Öl in den Sommermonaten. Trotz Produktionskürzungen, die eine Drosselung von zwei Millionen Barrel pro Tag umfassen, erwägt das Kartell eine Überprüfung dieser Beschränkungen in seiner Sitzung Anfang Juni.

Die geopolitischen Spannungen verschärfen zusätzlich die Situation am Ölmarkt. Die Kollaboration zwischen OPEC-Schlüsselmitglied Saudi-Arabien und Nichtmitglied Russland innerhalb der OPEC+ Gruppe, welche fast die Hälfte der weltweiten Ölproduktion und den überwiegenden Anteil der Reserven kontrolliert, steht im Fokus der Beobachtung. Die anstehenden US-Wahlen rücken zudem die Benzin- und Dieselpreise in den Fokus der politischen Auseinandersetzung.

Die fortdauernden Kriegshandlungen in der Ukraine und jüngste Drohnenangriffe auf russische Raffinerien erhöhen die Sorge um die Versorgungssicherheit. Zusätzlich könnten steigende Spannungen zwischen Israel und Iran weiteres Konfliktpotenzial in den Nahen Osten tragen. Trotz dieser Risiken gab die US-amerikanische Energy Information Administration bekannt, dass man für dieses Jahr mit einem durchschnittlichen Rohölpreis von 88,55 US-Dollar je Barrel rechnet; eine leichte Erhöhung der bisherigen Prognose.

Branchenkenner wie Russell Hardy, CEO des weltgrößten Energiehändlers Vitol, rechnen mit einem Handel von Öl in der Spanne von 80 bis 100 US-Dollar je Barrel für das restliche Jahr. Es wird sogar spekuliert, dass der Preis pro Barrel im Sommer die 100 US-Dollar-Marke überschreiten könnte.

Derweil zeigt sich bereits eine direkte Auswirkung der steigenden Treibstoffkosten auf die Inflationsrate in den USA, was die Erwartungen an eine baldige Leitzinssenkung dämpft und Unsicherheiten am Finanzmarkt schürt. Die Bank of England wird voraussichtlich die Entscheidungen der US-Notenbank beobachten und ihre eigenen Zinsen entsprechend anpassen.

In Großbritannien vermeldete eine Energiegesellschaft kürzlich, dass in der Nordsee mit der Erschließung des größten Ölfeldes seit mindestens 20 Jahren begonnen wird. EnQuest plant, zwei Ölfelder in Betrieb zu nehmen, die das Potenzial haben, in den kommenden Jahrzehnten 500 Millionen Barrel Rohöl zu fördern. Diese Ankündigung wirft neue Fragen hinsichtlich der künftigen Energiepolitik Großbritanniens und dessen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 14.04.2024 · 08:17 Uhr
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