Ein drohendes Szenario: Mögliche chinesische Zölle setzen Autobauer unter Druck

Die Aussicht auf mögliche Zölle seitens Chinas auf hochwertige Importautos hat die Aktien der betroffenen Hersteller spürbar ins Wanken gebracht. Insiderberichten zufolge plant das Reich der Mitte, Importzölle von bis zu einem Viertel des Wertes auf Fahrzeuge aus der EU und den Vereinigten Staaten zu erheben. Diese Information wurde von der "China Chamber of Commerce to the EU" über soziale Medien verbreitet. Dies tritt zu einem Zeitpunkt auf, an dem die USA kürzlich die Zollschranken für chinesische Elektrowagen deutlich angehoben haben und zeitgleich in der EU verstärkt über Zölle auf Autos aus China diskutiert wird. Zwischen den globalen Handelsriesen zeichnet sich eine Vertiefung der Spannungen ab, die bereits seit geraumer Zeit auf einem angespannten Niveau sind.

Von den potenziellen chinesischen Zollmaßnahmen wäre besonders Toyota stark betroffen, wie Daniel Kollar, ein Spezialist der Automobilindustrie bei Intralink, erläutert. Die japanische Marke fände sich damit mitten im Handelskonflikt zwischen China, den USA und der EU wieder. Chinesische Importfahrzeuge gehören vorwiegend dem Premiumsegment an, wo im vergangenen Jahr die Marken Porsche AG und Audi, die beide zum Volkswagen-Konzern zählen, zu den Top-Positionen gehörten.

Die Analysten von Morgan Stanley aus dem Bereich Automotive warnen vor den weitreichenden Konsequenzen, sollte es tatsächlich zu einer Eskalation des Handelskonflikts kommen. Innerhalb der deutschen Automobilindustrie würde vor allem Porsche AG den größten Schaden nehmen, da das Unternehmen keine eigene Fertigung in China vorweisen kann. Auf der anderen Seite könnten Renault und Stellantis von der angesprochenen Zollsituation profitieren, da sie vorwiegend in Europa operieren und nur geringfügige Verbindungen zum chinesischen Markt haben. Ihnen könnte ein Schutz vor preiswerten Importen aus China in die EU zum Vorteil gereichen.

An der Börse schlug sich die Befürchtung negativ nieder: Porsche AG verzeichnete einen Rückgang um 3,6 Prozent und gehörte damit zu den größten Einbußen im Dax. Ebenso verloren BMW, die Dachgesellschaft Porsche SE, Mercedes-Benz und Volkswagen zwischen 1,5 bis 1,9 Prozent. Renault verzeichnete trotz seiner geringeren Abhängigkeit von China sogar einen Absturz um 4,7 Prozent, was im Cac 40 einen der hinteren Plätze bedeutete. Im Gegensatz dazu mussten die Aktionäre von Stellantis nur eine geringfügige Kurskorrektur von 0,8 Prozent hinnehmen.

Der europäische Automobilsektor führte mit einem Minus von 1,9 Prozent die Verlustliste im Stoxx Europe 600 an. Auch wenn das Chartbild der Branche durch die jüngsten Talfahrten getrübt wurde, so befindet sie sich immer noch oberhalb der bedeutenden 200-Tage-Durchschnittslinie, die vielen als Richtwert für den langfristigen Trend dient. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 22.05.2024 · 13:34 Uhr
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