Dokumentation: «Es sah aus, als habe er Spaß»

Oslo/Sundvoll (dpa) - Fast 100 Menschen sind bei den Attentaten in Norwegen ums Leben gekommen. Besonders die Jugendlichen auf der Ferieninsel Utøya erlebten grausame Stunden. Die Nachrichtenagentur dpa und der norwegische Fernsehsender NRK sprachen mit Augenzeugen:

Peter Linge Hessen: «Dann rief ein Kumpel, dass wir um unser Leben rennen müssen. Wir haben alle Kleidung mit starken Farben ausgezogen. Ich hörte Leute zum Wasser rennen, habe sie aber nie schwimmen gesehen. Ich hörte den Attentäter schießen und fragte mich, wann ihm die Munition ausgeht, aber das passierte nicht. Ich habe versucht zu schwimmen - auf dem Rücken, damit ich sehen konnte, was auf der Insel passiert. 10 bis 20 Körper lagen da. Sie bewegten sich nicht. Ich weiß nicht, ob sie sich versteckten oder tot waren.»

Magnus Stenseth (18), Regionalleiter der Jugendorganisation AUF: «Er kam den Hügel hoch und war nur 20 Meter von mir entfernt. Ich sah ihm genau in die Augen, er lud die Waffe, richtete sie auf mich und einige andere und schoss. Ich weiß nicht, ob jemand getroffen wurde. Es sah aus, als habe er Spaß. Das macht alles noch schlimmer. Er lief über die Insel als sei er allmächtig. Und das war er auch, weil wir wehrlos waren.»

Prableen Kaur vom Osloer AUF: «Ich habe Mama angerufen und gesagt, dass wir uns vielleicht nie wieder sehen und dass ich sie liebe. Sie weinte, das tat weh. Andere sprangen ins Wasser. Ich blieb liegen, das Handy in der Hand. Ich lag auf einer Leiche, zwei andere Tote auf meinen Beinen.»

Camporganisator Adrian Pracon (21): «Wir dachten, es wäre gut, die Polizei auf der Insel zu haben. Bis der Polizist plötzlich anfing, auf Leute zu schießen. Er stand da und zielte mit dem Gewehr auf meinen Kopf. Ich flehte, dass er nicht abdrückt. Und er tat es nicht. Er war sehr ruhig, er war entspannt und kontrolliert. Es schien, als kümmerte es ihn gar nicht richtig.»

Nicoline Bjerge Schie (22): «Ich hab ihn nicht gesehen, aber gehört. Er schrie und jubelte und gab mehrere Siegesrufe von sich.»

Thorbjørn Vereide (22): «Er hat darauf geachtet, auf alle immer zweimal zu schießen.»

Campingtouristin Torill Hansen: «Als ich zehn aufgenommen hatte, war das Boot voll. Beinahe kenterte es. Zu bestimmen, wen ich mitnehmen sollte, war schrecklich.»

Bernard Böhmer, Inhaber eines Cafés im Osloer Regierungsviertel: «Das ist unfassbar, zu was Menschen fähig sind. Ich habe den Knall gehört und die Druckwelle auf der Brust gespürt. Ich wurde nach hinten geschleudert. Und ich wusste sofort: Das war keine Gasexplosion, sondern eine Bombe.»

Harald Jakhelln (17): «Ich war während der Bombenexplosion zu Hause, meine ganze Wohnung hat gebebt. Das ist heute wie in einer Geisterstadt.»

Terrorismus / Kriminalität / Norwegen
24.07.2011 · 21:35 Uhr
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