Diplomatisches Tauziehen: Netanjahu kontert amerikanische Kritik
In einem aktuellen Interview mit CNN hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit Nachdruck auf die Kritik von Chuck Schumer, dem Mehrheitsführer im US-Senat, reagiert. Netanjahu, der durch Schumers
Äußerungen offenbar unbeeindruckt blieb, bezeichnete die Aufforderung des amerikanischen Politikers, die israelische Führung zu ersetzen, als "völlig unangebracht". Er verteidigte seine Regierung und bestand darauf, dass die israelische Öffentlichkeit die entscheidende Stimme bei der Wahl ihrer Führung habe und dass eine bedeutende Mehrheit die aktuellen politischen Entscheidungen stütze.
Schumers Forderung kam nach einer deutlichen Kritik an Netanjahu, in der er behauptete, Israels Ministerpräsident habe sein persönliches politisches Überleben über das Wohl des Staates gestellt. Der Führer der Demokraten im Kongress und selbst jüdischer Herkunft erklärte, Neuwahlen könnten den benötigten frischen und öffentlichen Dialog über Israels Zukunft fördern und das verlorene Vertrauen vieler Israelis in die Richtung der Regierung wiederherstellen.
Nancy Pelosi, die ehemalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, lobte Schumers kritische Haltung als mutigen und liebevollen Akt gegenüber Israel.
Auf die Frage nach möglichen vorgezogenen Wahlen als Reaktion auf die Forderung des US-Politikers antwortete Netanjahu vage: "Das werden wir sehen, wenn wir den Krieg gewonnen haben." Er fügte hinzu, dass die israelische Bevölkerung weitgehend gegen vorgezogene Neuwahlen während des anhaltenden Kriegszustandes sei, da dies das Land in eine schwierige Lage bringen und im schlimmsten Fall zu einer Niederlage Israels führen könne – ein Szenario, das auch negative Auswirkungen auf die Vereinigten Staaten hätte.
Netanjahu schloss seine Kommentare mit einer scharfen Kritik an der Einmischung von Verbündeten in nationale Angelegenheiten ab, indem er betonte, dass es nicht üblich sei, sich in derartige innerstaatliche Belange einzumischen. (eulerpool-AFX)