Die Demenz - Früherkennung als zentrale Au

(lifepr) Regensburg, 13.03.2014 - Am Zentrum für Altersmedizin am Bezirksklinikum Regensburg kennt man sie gut: Die Volkskrankheit Demenz. Allein in Deutschland leben derzeit etwa 1,4 Millionen betroffene Menschen. Bis 2050 wird sich ihre Zahl verdreifacht haben.

Die Demenz ist als Krankheit enorm Angst-besetzt und viele Menschen fürchten sich vor einem klärenden Arztbesuch. Dabei ist die frühzeitige Diagnose ein wesentliches Plus in der Behandlung. "Die frühzeitige Diagnose der Erkrankung bietet erheblich bessere Behandlungsaussichten als eine bereits deutlich fortgeschrittene dementielle Störung", erklärt PD Dr. Stephan Schiekofer, Geriater und Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin.

Eine möglichst frühe Diagnose und der somit rasche Einsatz von therapeutischen Maßnahmen können den Krankheitsverlauf verzögern und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Außerdem sollten zu einem frühen Zeitpunkt die wichtigsten Differentialdiagnosen wie Depressionen oder Suchterkrankungen mit beachtet werden. Aber auch der Einfluss zum Beispiel von möglichen Schlafstörungen, Medikamentenwechselwirkungen oder Erschöpfungszuständen sollte geprüft werden. "Denn nicht jede Form von Vergesslichkeit oder Leistungsschwäche hat zwingend eine Demenz als Ursache", so Dr. Schiekofer.

Für die Definition der Demenz werden zwingend Störungen des Gedächtnisses (Aufnahme und Wiedergabe neuer Informationen, Verlust früher erlernter und vertrauter Inhalte) sowie eine Störung des Denkvermögens (Störung der Fähigkeit zu rationalen Urteilen, Verminderung des Ideenflusses, Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung) gefordert.

Daneben weisen die Patienten fast alle auch Störungen der Impulskontrolle, des Sozialverhaltens und der Motivation, im späten Krankheitsverlauf auch neuropsychiatrische Störungen auf: Nicht selten werden die Patienten aggressiv, depressiv oder leiden unter Wahnvorstellungen.

Diagnose dementieller Erkrankungen

Ursache der Demenz ist der fortschreitende Verlust und Funktionsausfall von Nervenzellen im Gehirn. Dies kann "schlagartig" auftreten, wie bei Defekten oder Verletzungen an Blutgefäßen im Gehirn. Die mögliche Folge von diesen wiederholten "Schlaganfällen" kann eine sogenannte "vaskuläre Demenz" sein. Die häufigste Demenzform ist hingegen die "Alzheimer-Demenz" mit einem oft über viele Jahre langsamen und schleichenden Niedergang der Nervenzellen. Über ihre Ursachen gibt es trotz jahrzehntelanger, intensiver Forschung noch keinen ausreichenden Erklärungsansatz.

Bei der Diagnose eines dementiellen Syndroms liegt in der Regel auch eine Einschränkung alltagspraktischer Fertigkeiten vor. Diese umfassen Tätigkeiten wie Waschen, Ankleiden, Essen oder die persönliche Hygiene. Beeinträchtigungen in diesem Bereich werden über eine Liste von "Aktivitäten des täglichen Lebens" abgefragt. Auch die Wahrnehmung sozialer oder kultureller Aktivitäten sowie die Bewältigung der Aufgaben am Arbeitsplatz werden bei der Diagnose herangezogen.

Die charakteristischen Beschwerden müssen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten bestehen und dürfen nicht durch mangelnde Motivation während der Untersuchung, Depressivität oder Bewusstseinsstörungen begründbar sein. Akut auftretende Denk- und Gedächtnisstörungen, insbesondere in Verbindung mit Bewusstseinsstörungen, basieren hingegen meist auf anderen körperlichen Grunderkrankungen, Intoxikationen, Medikamentenneben- bzw. -wechselwirkungen oder Entzündungen.

Der Blick ins Gehirn

Der Facharzt wird sich in jedem Fall über bildgebende Verfahren einen Blick ins Gehirn des Patienten verschaffen. Denn etwa zehn Prozent der Patienten mit anfangs leichten Störungen entwickeln innerhalb eines Jahres eine eindeutig diagnostizierbare Demenz.

Bei der Diagnose gehen die Spezialisten des Zentrums für Altersmedizin zweistufig vor: In einem ersten Schritt wird der Patient untersucht, d.h. seine Krankheitsgeschichte wird erhoben und er wird psychopathologisch untersucht und neuropsychologisch getestet. Ist die Diagnose "Demenz" gesichert, wird in einem zweiten Schritt nach der Ursache der Erkrankung gefahndet. Hierzu wird der Patient gründlich internistisch und neurologisch untersucht.

Hinzu kommen bildgebende Verfahren ebenso wie die laborchemischen Untersuchungen von Blut und Liquor (Nervenwasser). Über den Liquor können einerseits entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems als Demenzursache ausgeschlossen werden, andererseits können spezielle Parameter des Liquors die Diagnose der Alzheimer-Demenz sichern.
Gesundheit & Medizin
[lifepr.de] · 13.03.2014 · 11:19 Uhr
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