Deutschlands Energieautarkie steigt: Abschied von der Kohle
Die deutsche Energieversorgung hat nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine neue Stufe der Unabhängigkeit erreicht. Laut Habeck, Mitglied der Grünen, ist die Notwendigkeit, bestimmte Kohlekraftwerke im Netz zu halten, die während der letzten zwei Jahre als eine Art Sicherheitsnetz fungierten, obsolet geworden. Es spiegelt sich auch in einem Rückgang der Gas- und Strompreise wider, so der Minister gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ein bemerkenswerter Aspekt ist der Mehrheitsanteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix, der nun für eine sauberere und umweltfreundlichere Versorgung steht.
Konkret betroffen von der Stilllegung sind Anlagen in wichtigen Industrieregionen. Energiekonzerne wie RWE und Leag bestätigten zu Ostern das Ende mehrerer Braunkohle-Kraftwerksblöcke im Rheinland und in Brandenburg, deren Zahl insgesamt sieben beträgt. Das Wirtschaftsministerium wies darauf hin, dass darüber hinaus acht kleinere Steinkohleanlagen vom Netz genommen wurden – diese hatten zusammen eine Kapazität von 1,3 Gigawatt. Die temporäre Reaktivierung dieser Anlagen war eine Reaktion auf gestiegene Energiebedarfe in den vergangenen zwei Jahren, insbesondere mit dem Ziel, den Gasverbrauch zu minimieren.
Die Ausmusterung der Kohlekraftwerke folgt einem bereits früher festgelegten Plan, der aber durch den Krieg in der Ukraine eine temporäre Anpassung erfahren hat. Um den Bedarf an Strom zu decken und Gas zu sparen, wurden einige Blöcke länger betrieben oder aus der Reserve gezogen, erläuterte das Ministerium. (eulerpool-AFX)